Ausbildungsjahr 2013/2014: Agentur für Arbeit zieht Bilanz
Die Chancen auf einen attraktiven Ausbildungsplatz sind gut wie nie
Kreis MYK. Jedes Jahr sprechen tausende von jungen Menschen bei der Berufsberatung vor, um sich bei der Wahl eines Berufes und der Suche nach einem Ausbildungs- oder Studienplatz unterstützen zu lassen. Nun zieht die Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen Bilanz für das gerade abgeschlossene Ausbildungsjahr 2013/2014. 3.817 Jugendliche auf Ausbildungsplatzsuche meldeten sich zwischen Oktober 2013 und September 2014 bei der Berufsberatung im Agenturbezirk Koblenz-Mayen. Fast ebenso viele Lehrstellen, nämlich 3.807, wurden in dieser Zeit von den Arbeitgebern der Region gemeldet. Eine ausgeglichene Ausgangssituation also. Völlig aufgegangen ist die Rechnung am Ende trotzdem nicht: 46 junge Leute und 150 Lehrstellen galten Ende September als „übrig geblieben“. Ein Ergebnis, dass nicht wirklich überrasche, erklärte Agenturleiterin Ulrike Mohrs. „Schließlich bringen junge Menschen bestimmte Talente und Vorlieben mit in die Beratung - deshalb passen Angebot und Nachfrage nicht immer zueinander. Manche Jugendliche entschließen sich zu einem Studium, gehen weiter zur Schule oder wollen erst einmal einen Freiwilligendienst wie das soziale Jahr ableisten. Andere brauchen einfach noch ein bisschen Zeit und sind in einer berufsvorbereitenden Maßnahme besser aufgehoben, damit sie die Ausbildung später tatsächlich erfolgreich abschließen können. Aus all diesen Gründen ist die Zahl der Ausbildungsplatzbewerber eine recht bewegliche Masse, während die der gemeldeten Lehrstellen recht stabil ist“.
Aber auch wenn das Ausbildungsjahr offiziell seit vier Wochen beendet ist und die meisten Lehrlinge ihre Stelle bereits angetreten haben, gehe die Vermittlung weiter. „Noch lässt sich der Stoff der Berufsschule nacharbeiten. Gerade für junge Leute gibt es deshalb keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. Es gibt noch viele Lehrstellen aus allen Branchen, die in den nächsten Wochen besetzt werden können. Die registrierten unversorgten Bewerber werden ohnehin intensiv von unseren Beraterinnen und Beratern betreut. Wer noch nicht bei uns war und nach einer Lehrstelle für dieses Jahr sucht, sollte sich allerdings schnell melden“.
Jugendliche nehmen häufiger Berufsberatung wahr
Was Ulrike Mohrs freut, ist die Tatsache, dass Jugendliche immer häufiger das kostenlose Angebot der Berufsberatung wahrnehmen und sich bei der Berufsorientierung und -planung unterstützen lassen. Trotz rückläufiger Schülerzahlen sprachen immerhin 259 junge Ausbildungssuchende mehr bei der Agentur vor als im Jahr zuvor. „Obwohl die Aussichten, eine attraktive Stelle zu finden, so gut sind wie seit Jahren nicht mehr, halte ich diese Unterstützung für absolut notwendig. Denn der moderne Ausbildungsmarkt hält zwar spannende Möglichkeiten bereit, er ist aber auch recht unübersichtlich. Und gerade sehr junge Leute wissen manchmal einfach nicht, wie und wo sie nach ihrem Traumjob suchen sollen“.
So günstig die Situation angesichts vieler offener Stellen auch in diesem Jahr für die Jugendlichen aussieht, so wenig Hoffnung kann die Agenturleiterin den Unternehmen machen, dass sich noch für alle Stellenangebote Bewerber finden lassen. „Auch hier bemühen wir uns natürlich intensiv, aber die Tendenz, dass es mehr Ausbildungsplätze als Jugendliche gibt, verfestigt sich von Jahr zu Jahr“. Umso wichtiger sei es, dass Betriebe auch den jungen Menschen eine Chance geben, die auf den ersten Blick nicht unbedingt ihre Traumkandidaten sind. „Schließlich wissen wir alle, dass ein Zeugnis nicht unbedingt etwas darüber aussagt, ob ein junger Mensch das Potenzial hat, ein hervorragender Mitarbeiter zu werden“.
Ein wenig Statistik zum Ausbildungsjahr 2013/2014: 2.217 der 3.817 Bewerber um einen Ausbildungsplatz waren männlich, 1.600 weiblich. 861 Jugendliche hatten Abitur- oder Fachabitur, 1.434 einen Haupt-, 1.434 einen Real- und 54 gar keinen Schulabschluss. 3.532 junge Menschen besaßen die deutsche Staatsangehörigkeit, 282 waren Ausländer. Die zehn beliebtesten Berufe der männlichen Bewerber waren Verkäufer, Kfz-Mechatroniker, Einzelhandelskaufmann, Tischler, Bürokaufmann, Industriemechaniker, Fachlagerist, Metallbauer-Konstruktionstechnik, Industriekaufmann und Kaufmann-Büromanagement. Die zehn beliebtesten Berufe der Mädchen waren Verkäuferin, Medizinische Fachangestellte, Bürokauffrau, Einzelhandelskauffrau, Friseurin, Kauffrau-Büromanagement, Industriekauffrau, Zahnmedizinische Fachangestellte, Bäckerei-Fachverkäuferin, (Kommunal-) Verwaltungsangestellte.
Die zehn am häufigsten angebotenen Ausbildungsstellen waren Einzelhandelskauffrau/-mann, Verkäufer/in, Koch/Köchin, Kauffrau/-mann-Büromanagement, Versicherungskauffrau/-mann, Medizinische/r Fachangestellte/r, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Hotelfachfrau/-mann, Industriekauffrau/-mann, Groß- und Außenhandelskauffrau/-mann. Gesucht werden zurzeit zum Beispiel noch Köche, Bäckereifachverkäufer/innen, Hotelfachleute, Friseur/innen, Verkäufer/innen, Bäcker/innen, Restaurantfachleute, Anlagenmechaniker/innen für Sanitär- und Klimaschutz, Fachkräfte für Lagerlogistik oder Bürokaufleute-Büromanagement.
Pressemitteilung
Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen