„Vom Markt zum Deich“ - Tag der Städtebauförderung in Neuwied
Besucher kamen trotz Regen auf ihre Kosten
Neuwied. Der vergangene Samstag war ein außerordentlich lebendiger Tag in der Neuwieder Innenstadt. Neben der Demonstration für Freiheit und Demokratie, Kunst im Karree und dem Hochwasseraktionstag der Neuwieder Feuerwehr stand am frühen Abend die feierliche Eröffnung des Tags der Städtebauförderung an. Der Aktionstag ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, Deutschem Städtetag und Deutschem Städte- und Gemeindebund.
Kaum waren die Eröffnungsreden verklungen, fing es heftig an zu regnen. Die Besucher, die dennoch blieben, erlebten zwar nicht den geplanten Sonnenuntergang mit gemütlichen Picknick am Deich, kamen aber dennoch auf ihre Kosten. Oberbürgermeister Jan Einig dankte dem Mainzer Ministerium für die finanzielle Unterstützung und das gute und unkomplizierte Miteinander auf Arbeitsebene. Rund 11 Mio. Euro aus zwei Förderprogrammen flossen in den vergangenen beiden Jahren nach Neuwied. Der Oberbürgermeister erwähnte die Fertigstellung des Deichvorgeländes und die Marktstraße, die gleichzeitig das Motto des Abends war: „Vom Markt zum Deich“. Der Marktplatz ist zwar noch nicht ganz fertig, aber immerhin konnte am Samstag ein erster Teilbereich eingeweiht werden. Die komplette Fertigstellung versprach Neuwieds Stadtchef für den Sommer. Praktisch im Anschluss, nach dem Deichstadtfest, stünde dann die Erneuerung des Luisenplatz an.
Sichtlich zufrieden mit der Verwendung der Gelder zeigte sich Michael Ebling. „Ihr macht das ganz großartig. Die Stadt verändert sich zum Positiven“, lobte der rheinland-pfälzische Innenminister und stellte damit die Schaffung neuer Orte heraus. Denn Räume und Plätze bieten Menschen Gelegenheit für Zusammenkünfte, in denen Gemeinschaft und Gemeinsinn entsteht. Auf diese Weise fördern diese Stätten der Begegnung den Zusammenhalt der Gesellschaft. Darüber hinaus bieten neue Orte der Kunst und Kultur zusätzliche Gestaltungs-möglichkeiten.
In diesem Sinne wurden zum Tag der Städtebauförderung gleich mehrere Bühnen mit Live-Musik und DJ´s bespielt. Im Mittelpunkt stand dabei der Deich. „Zwar schon einige Zeit fertig, aber bislang hatten wir das neue Deichvorgelände noch gar nicht richtig eingeweiht“, erklärte Julia Kloos-Wieland, Leiterin des Amtes für Stadtmarketing. Sozusagen als Höhepunkt verwies sie auf die schöne neue Beleuchtung des Neuwieder Deiches.
Skulpturen aus 50 Tonnen Sand
Eine Augenweide waren die Sandskulpturen, die sich den Betrachtern auf dem Deichvorgelände präsentierten und sogar den Starkregen von den Vortagen schadlos überstanden. Ob Schärjer Denkmal oder Friedrich-Wilhelm Raiffeisen, die Künstler aus Portugal, der Ukraine und Deutschland hatten aus 50 Tonnen Spezialsand zahlreiche Wahrzeichen und Neuwieder Persönlichkeiten entstehen lassen. Zehn Tage hatten sie dafür gebraucht und ließen sich dabei gern über die Schultern blicken. Selbstredend, dass der ehemalige Neuwieder Bürgermeister und Initiator für den Deichbau, Robert Krups, nicht fehlen durfte.
Äußerst aktiv zeigten sich die Neuwieder Tanzschulen, die sowohl auf dem Deichvorgelände als auch vor der großen Bühne in der Marktstraße für viel Action und Stimmung sorgten. Begehrt waren an diesem Abend Regenschirme und jegliche Möglichkeiten des Unterstands, denn die Show der Donnerloch Boys wollten sich etliche Fans trotz des Regens nicht entgehen lassen. In diesem Sinne rockte die Party-Band die Bühne und bot eine mitreißende Show. Auch an anderer Stelle war Live-Musik geboten. Etwa von Matthias Münch auf dem Luisenplatz oder der Band Manos unterhalb der Deichkrone. Unter dem Motto „Deich chillen“ hatte DJ Me & Myself im Pegelturm seine Turntables aufgebaut.
Den am Samstagabend ins Wasser gefallene Besuch des Deichvorgeländes holten am Sonntag etliche Menschen nach und belebten die Innenstadt. Die fünf Skulpturen der Künstlergruppe von „Sandcity.de“ sorgten nicht nur für Staunen, sondern dienten allzu gern als beliebte Fotomotive.
FF