Mutter initiiert Spendenaktion für Kinderintensivstation
Dankbarkeit in Aktion: Große Weihnachtsspende für junge Patienten
Koblenz. Im Oktober feierte Konrad seinen neunten Geburtstag. Fast hätte er diesen Geburtstag nicht erlebt. Nach einem Herzstillstand im Juli rettete ihm das Team der Kinderklinik Kemperhof das Leben. Jetzt setzen sich die Eltern dafür ein, dass die Kinderintensivstation ein außergewöhnlich großes Weihnachtsgeschenk erhält.
„Es war das tiefste Tal, durch das wir bisher mit unserem Sohn gegangen sind“, sagt die Mutter Corinna Gerhards aus Koblenz. Es gab schon einige Krankenhausaufenthalte in der Vergangenheit mit ihrem Jungen. Er nimmt seit seinem dritten Lebensjahr Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken. Vermutlich war dies mit ein Grund dafür, dass eine Blutvergiftung an einem Freitagabend im Juli den dramatischsten Verlauf nahm, den man sich vorstellen kann. Konrads Gesundheitszustand verschlechterte sich nach einem gewöhnlich wirkenden Infekt plötzlich so rapide, dass sein Herz aufhörte zu schlagen. Und das nur wenige Minuten, nachdem er in die Notaufnahme kam. „In diesem Moment konnte ich mich nur noch an die Hoffnung klammern, dass die Ärzte und das Pflegeteam das Schicksal meines Kindes irgendwie noch zum Guten wenden“, erinnert sich die Mutter.
Das Klinikteam musste den kleinen Jungen 20 Minuten lang reanimieren, bis sie endlich seinen Herzschlag wieder hatten. Auch danach zitterten die Eltern noch bis tief in die Nacht hinein um das Leben ihres Sohnes. Doch nach elf Tagen im künstlichen Koma und einigen Wochen im Krankenhaus geht es Konrad heute wieder genauso gut wie zuvor. Das ist nach einem solchen Krankheitsverlauf alles andere als selbstverständlich.
Die unendlich große Dankbarkeit dem Klinikteam gegenüber hat Corinna Gerhards dazu bewegt, eine Spendenaktion für die Kinderintensivstation ins Leben zu rufen. Die Mutter hat sich zum Ziel gesetzt, mindestens 50.000 Euro zu sammeln, die im Dezember als Weihnachtsgeschenk an die Kinderintensivstation übergeben werden sollen. „Konrads Geschichte ist nur ein Beispiel für die so wertvolle und unermüdliche Arbeit, die das Team der Kinderintensivstation leistet – jeden Tag und jede Nacht. Sie machen unserer Stadt immer wieder aufs Neue das größte Geschenk, das es gibt – die Gesundheit der Kinder“, betont die Mutter. Deshalb ist sie davon überzeugt, dass ihr Aufruf, der Intensivstation etwas zurück zu schenken, zu vielen Menschen durchdringt und das Spendenziel gemeinschaftlich zu schaffen ist.
Die Spenden gehen 1:1 an den gemeinnützigen Förderverein der Kinderklinik und werden zweckgebunden eingesetzt für eine liebevollere und kindgerechte Raumgestaltung der Intensivzimmer, Lichtinstallationen für eine angenehmere Beleuchtung und für den Einsatz von innovativen Behandlungsmöglichkeiten auf der Intensivstation. Mit Virtual Reality Brillen sollen z.B. die etwas älteren Kinder zukünftig dem Patientenzimmer für eine Weile gedanklich entfliehen können. Alle Maßnahmen sollen den Kindern den Aufenthalt auf der Intensivstation erleichtern, sodass sie ihre Situation als weniger bedrohlich empfinden, von Schmerzen abgelenkt werden und positive Stimulationen erhalten. Corinna Gerhards ist sich sicher, dass dies zum Gesundwerden der Kinder wesentlich beiträgt und zugleich für eine angenehmere Arbeitsatmosphäre auf Seiten des Klinikteams sorgt. Zusammen mit dem Team der Intensivstation soll es zügig an die Planung gehen, sobald die Höhe der endgültigen Spendensumme feststeht. Über die Projekte und deren Fortschritt will Corinna Gerhards auf einer Website berichten, die sie extra für die Spendenaktion eingerichtet hat: www.weihnachtsgeschenk-kinderklinik.de.
Einen Teil der Spendensumme sammelt die Koblenzerin ab jetzt über die Spendenplattform heimatlieben.de (https://www.heimatlieben.de/project/weihnachtsgeschenk-fuer-die-kinderintensivstation/) unter dem Projekttitel „Weihnachtsgeschenk für die Kinderintensivstation“. Hier kann der Spendenstand tagesaktuell verfolgt werden. Aber es gibt einen Haken: Ist das dort hinterlegte Spendenziel von 25.000 Euro nicht bis zum 18. Dezember erreicht, wird die Spendensumme nicht mehr vor Weihnachten, sondern erst nach sechs Monaten ausgezahlt. Der Countdown läuft also und jeder Beitrag zählt!