Beeindruckendes Konzert in der Sankt Anna-Kapelle in Bachem
Das Tschida Ensemble im musikalischen Farbenrausch
Bad Neuenahr-Ahrweiler.Das Phänomen der Musik durch die bunte Welt der Farben zu demonstrieren war die Intention des Tschida Ensembles am vergangenen Sonntag in der Sankt Anna Kapelle in Bachem. Alexandra Tschida, Sopran, Petra Schwarzkopf, Mezzosopran und Ilse Kösling am E-Piano präsentierten im Rahmen der Konzertserie „Immer wieder geht die Sonne auf“ ihr neues Programm „Tonmalerei“. Das Publikum genoss ein reichhaltiges Feuerwerk an Musik: Volkslieder, Kunstlieder, Operette, Schlager, Musical und Filmmusik. In vielen Liedern wurden Farben besungen. Rot hört sich anders an als Gelb, Grün ist nicht gleich Blau. Auch Lieder einer Farbe haben unterschiedliche Färbungen. Heiteres wie die Musicalmelodie „Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen“ aus My Fair Lady folgte auf berührende Lieder wie „Die liebe Farbe Grün“ und „Die böse Farbe Grün“ aus dem Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ von Franz Schubert. „Greensleeves“ ist eine alte englische Volksweise und klang hingegen feierlich und getragen. Die Farben und deren Schattierungen sprechen verschiedene Emotionen an: Die Umsetzung von Farben, Lust und Leid, Hoffnung, Sehnsucht und Phantasie in Musik ist Tonmalerei! „Bunt, bunt, bunt sind alle meine Kleider ...“. Die „Tonmalerei“ des Ensembles spiegelte die umfangreiche Farbpalette in musikalischer Interpretation. Das tiefe Blau erklang in „Blue Eyes“ von Elton John, das Himmelblau schwingte in „Blue Skies“ von Irving Berlin und romantisch wurde es in „Blaue Nächte“ von Martin Fischer. Das blütenreine Weiß reflektierte in „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ von Franz Doelle aus dem gleichnamigen Film und in „Edelweiß“ aus „The Sound of Music“ von Richard Rodgers. Das knallige Rot erstrahlte in „Rote Rosen“ von Richard Strauss, „Mein Mädel hat einen Rosenmund“ nach einem Volkslied von Johannes Brahms und „The Rose“ aus dem gleichnamigen Film von Bette Midler. Sonnenblumenfarbig kam das Gelb daher: „Fields of Gold“ von Sting, „Lady Sunshine, Mister Moon“ von Heinz Gietz und „Gold von den Sternen“ aus dem Musical „Mozart“ von Sylvester Levay waren herausragende Musikbeispiele für die Strahlenkraft des Gelbs. Zum Finale wurden die Farben neu gemischt. „Farbenspiel des Winds“ aus „Pocahontas“ (Alen Menken), „Over the Rainbow“ aus „The Wizzard of Oz“ ( Harold Arlen) und „What a wonderful World“ (Louis Armstrong) zeigten die ganze Vielfalt und Variationsreichtum des Farbenreigens. Teils in Soli, teils in Duetten präsentierten Alexandra Tschida, Sopran und Petra Schwarzkopf, Mezzosopran ihr gesangliches Vermögen, meisterhaft und einfühlsam begleitet von Ilse Kösling am Klavier. Alle drei Musikerinnen führten in Zwischenmoderationen in die Wissenschaft der Farbenpsychologie ein, gewürzt mit humorvollen und geistreichen Gedichten zum Thema wie zur Farbe Gelb z.B. „Die Zitronen“ von Heinz Ehrhardt. Das Tschida Ensemble konnte das Publikum auf ganzer Linie überzeugen. Das spendete den drei Damen aus dem Ahrtal einen lang anhaltenden und starken Beifall. Als Zugabe gab es sinnigerweise das Lied „Wer hat an der Uhr gedreht“. Den Dank des Veranstalters Kapellenverein Bachem äußerte Vereinsvorstand und Bachemer Ortsvorsteher Ulrich Stieber und übergab dem Trio Wein- und Pralinenpräsente. Das nächste Konzert findet am Sonntag, 21. Juli um 18.00 Uhr mit dem acapella-Ensemble Rondo Vocal statt. Der Eintritt ist wie immer frei, um Spenden wird gebeten.