- Anzeige - Zwei Tage warben auf der vocatium 64 Unternehmen und Institutionen um Nachwuchs
Dem „Ruf“ folgten 2250 Schüler in die Rhein-Mosel-Halle
Diskussionsrunde sah unterschiedliche Anforderungen zwischen Arbeitgeber und Azubis
Koblenz. Vocatium ist Latein und bedeutet auffordern, rufen. Und diesem Ruf folgten an zwei Tagen fast 2250 Schüler in die Koblenzer Rhein-Mosel-Halle. Bei dieser Ausbildungsmesse hatten 1790 Schüler einen festen Gesprächstermin bei einem der 64 Aussteller im Foyer und im großen Saal. Die Messe vocatium Koblenz ist eine Fachmesse für Ausbildung und Studium, die Unternehmen, Fach- und Hochschulen, Akademien sowie Institutionen mit jungen Menschen zum Thema Berufswahl in den persönlichen Dialog bringt.
Das besondere Merkmal der vocatium sind gut vorbereitete und terminierte Gespräche zwischen Schülern und Ausstellern. Dadurch sind Qualität und Nutzen des Beratungsgesprächs für beide Seiten sehr hoch.
„Schule und Ausbildung neu denken – welche Kompetenzen wir für die Zukunft brauchen“
Auftakt der Messe war auf der Galerie unter der Moderation der Projektleiterin vocatium Koblenz Tina Wahlen eine Diskussionsrunde zum Thema „Schule und Ausbildung neu denken – welche Kompetenzen wir für die Zukunft brauchen“. An dem etwa einstündigen Gedankenaustausch beteiligten sich Dr. Holger Bentz, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung IHK Koblenz, Nancy Lotz, Teamleiterin Berufsberatung vor dem Erwerbsleben Arbeitsagentur, Carsten Delkurt, Koordinator Fachoberschule Untermosel Kobern-Gondorf, Dirk Wehner, Koordinator Fachoberschule Mendig, Thomas Molitor, Pressesprecher Hauptzollamt Koblenz und Susanne Arenz, Beraterin Pflegeausbildung im Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben.
Da die Jugendlichen oft nicht wissen, was sie machen sollen, bleiben sie lieber weiter in der Schule, wurde betont und: „Die Hochschulen platzen aus allen Nähten, weil die Eltern sagen: Du musst Abi machen.“ Dabei sind derzeit knapp 230 000 Ausbildungsplätze unbesetzt. Als Grund nannte die Diskussionsrunde: „Die Anforderungen passen oft nicht auf die der Arbeitgeber. Es mangelt vor allem an Kommunikation, Sprachen und dem Erkennen von Sachverhalten. Heute wollen viele keine Verantwortung übernehmen.“
Man soll die jungen Leute nicht schlechter machen als die Generation vor ihnen, betonte Dr. Holger Bentz, denn viele aus dem Ausland wollten in Deutschland eine Ausbildung machen. Darüber, dass in der Pflege viele eine Viert-Tage-Woche wollen, informierte Pflegeberaterin Susanne Arenz: „Es gibt dann jedoch einen 10-Stundentag. Die jungen Leute müssen einfach sagen, was besser zu ihnen passt.“
Bei der vocatium in Koblenz gab es 4816 Termine, was bedeutet, dass jeder der 64 Aussteller 75 Termine hatte. Das größte Interesse hatte die Ausbildung zum mittleren Polizeivollzugsdienst, gefolgt von Physiotherapeuten, Zollbeamten, Notfallsanitäter und Rechtsanwaltsfachangestellten.
An den Ständen der Universitäten war das Studium der Psychologie am meisten gefragt. Dem folgten Architektur, Medizin sowie Lehramt an Grundschulen und an Gymnasien. In den dualen Studiengängen, also drei Monate Praxis und drei Monate Theorie, waren Polizeikommissar, Zollbeamter im gehobenen Dienst, gehobener Polizeivollzugsdienst, Luft- und Raumfahrttechnik sowie Kinder- und Jugendarbeit die gefragtesten Berufe.
Neben den Gesprächsterminen konnten die jungen Leute sich auch noch bei 16 Fachvorträgen informieren, die der Veranstalter, das Institut für Talententwicklung (Berlin), in Koblenz organisiert hatte. Bundesweit gibt es die Messe vocatium in 80 Städten. HEP