Bürgerinitiative Kulturgemeinschaft zeigt 25. Schaufenster-Ausstellung in Mendig
Der einstige Rauchclub präsentiert sich
Mendig.Ein Wermutstropfen sind in vielen Gemeinden und Städten leer stehende Schaufenster, so auch seit Jahren in Mendig. Anlass war dies im Mai 2015 für ein Team mit Hans-Jörg Gelhard, Heinz Lempertz, Klaus Montermann, Rainer Veth und Kurt Wicha, das Stadtbürgermeister Hans-Peter Ammel anbot, diesem Missstand im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Möglichkeit abzuhelfen. Es gab dafür spontane Zustimmung von Stadt und Verbandsgemeinde für den Start mit vier Schaufenstern auf der Ecke Heidenstockstraße/Brunnenpfad. Seitdem gab es u.a. Präsentationen über die Geologie, die Mendiger Brautradition, die Niedermendiger Karnevalsgesellschaft, die Mendiger Prinzengalerie, über Weihnachtskrippen und sogar Kreuzwege. Diesmal hatte Kurator Heinz Lempertz seine Freunde Kurt Wicha und Egon Lohr dazu überredet, Hinterlassenes des leider aufgelösten „Rauchclub Fidelitas Niedermendig“ für die jüngste Ausstellung gekonnt zu präsentieren. Dank dem letzten Vorsitzenden des Clubs, Frank Kriechel, liegt eine detaillierte Historie vor, aus der zu ersehen ist, dass im Januar 1903, also vor 120 Jahren, aus dem damaligen Kath. Gesellen- und Meisterverein, die gerne einen Maskenball abhalten wollten. Als Reaktion auf die Ablehnung, weil sie von ihren Vorständen keine Genehmigung erhielten, gründeten sie kurz entschlossen zu diesem Zweck einen neuen Verein mit dem Ziel, bei einem Pfeifchen Tabak sich einige gemütliche Stunden zu verschaffen und dabei auch Bier aus den damals noch mehren Niedermendiger Brauereien zu genießen. 1951 wurde der Club sogar angeschlossen der „International Association of Pipe Smokers Clubs“, die den Mendigern bis zum Deutschen Meister (Sebastian Friedrich) viele Ehrungen zukommen ließ. Als „meisterhaft gelungen“ findet diese Ausstellung in der unteren Heidenstockstraße Fritz Neideck (93) als noch älterst lebendes Mitglied und wünscht noch viele „Fenstergucker“ im Herzen der Stadt.