Sakrale Kunstgegenstände der Pallottiner gehen nach Nigeria

Ein Container mit Kreuzen und Kerzenhaltern

19.06.2024 - 12:48

Rheinbach. Die Erinnerungen an die Pallottiner in Rheinbach und in Untermerzbach gehen jetzt auf Reisen. Kerzenständer, Tabernakel, Kreuzweg und Pallotti-Büsten werden künftig in Nigeria in den dortigen Niederlassungen der Pallottiner zur Geltung kommen. Ein Symbol dafür, dass die Gemeinschaft einem neuen Abenteuer entgegengeht, indem sie für die afrikanischen Teile der Provinz sorgt, wie der damalige Provinzial Helmut Scharler bei der Profanierung der Pallotti-Kirche in Rheinbach sagte.

Es war ein bewegender Moment, als am 6. Februar 2021 das ewige Licht und die Kerzen in Rheinbach gelöscht, die schweren Leuchter zu Boden gelegt und die Hostien aus dem Tabernakel genommen wurden. Der Abschied fiel damals schwer, den Pallottinern als auch den Menschen in Rheinbach, die die Gemeinschaft über 80 Jahre lang begleitet hat.

Das Versprechen lautete damals, dass sowohl der Erlös aus dem Verkauf der Gebäude als auch sakrale Gegenstände nach Nigeria gehen würden. Denn Jesu Frohe Botschaft sei dynamisch, ein Aufbrechen und Weitergehen, so Pater Scharler damals. Nicht die Erinnerung zähle, nicht das Zurückschauen, sondern die Sehnsucht, die einen treibe.


Traurig und freudig


Gelagert haben die Gegenstände bis vor kurzem in Friedberg im Provinzialat: das mächtige Stahlkreuz über dem Altar, die Kerzenständer, der Osterleuchter, die Tabernakel, das Vortragskreuz, die Pallotti-Figuren und -Büsten, verschiedene Kreuze, der Ambo und auch der Kreuzweg, der noch aus dem ehemaligen Noviziat in Untermerzbach stammt. Sorgfältig eingepackt werden sie im Container nach Nigeria verschifft, wo sie vermutlich Ende Juli ankommen werden. Der Bestimmungsort ist Mbaukwu, wo das Postulat und das Philosophiestudium stattfindet und Owerry, wo das Noviziat und das Theologiestudium der Pallottiner angesiedelt ist.

Traurig und freudig ist dieses Ereignis für Missionssekretär Pater Reinhold Maise. Traurig, weil damit ein Stück Geschichte der Pallottiner in Rheinbach und Untermerzbach endgültig zu Ende ist. Freudig, weil es an anderer Stelle weitergeht. Es sei eine Transformation, die so stattfinde, sagt Pater Maise, der aber auch weiß, dass es Fingerspitzengefühl brauche, wenn europäische Kunst nach Afrika gebracht werde. Den manchmal sei es besser, afrikanische Kunst aufzustellen.


„Die Essenz unserer Arbeit geht weiter“


Es sei ja immer eine Frage, wie man mit Kunstgegenständen umgeht, wenn man sie nicht mehr braucht, sagt Pater Maise und nennt ein anderes Beispiel: Wenn Mitbrüder sterben, hinterlassen sie ihren persönlichen Kelch. Diese habe man zum Teil auch aufbereitet, restauriert und den Mitbrüdern in Afrika zur Verfügung gestellt.

Auf diese Art und Weise werden nicht nur Gegenstände weitergegeben, sondern auch Erfahrungen geteilt. Pater Reinhold Maise, der eine Ausbildung zum Gärtner hat, verwendet dabei gerne in Bild aus der Botanik: Wenn eine Pflanze absterbe, werde sie zum Dünger für neue Pflanzen. „Die Essenz unserer Arbeit geht weiter“, ist Pater Maise sicher. Und Pater Helmut Scharler zeigte sich bei der Profanierung überzeugt, dass „wir in Nigeria eine Kirche vorfinden, die auch uns hier in Deutschland verändern kann: durch Austausch, Dialog, durch Brücken und wechselseitiges Lernen“.

Pressemitteilung Pallottiner -

Körperschaft des

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