„Tag des Feuersalamanders“ am 3. September
Ein Fest für Schwanzlurche
Neuwied. Wer kennt ihn nicht? Den lackschwarzen, gelb gefleckten, mit über 20 cm beachtlich großen heimischen Salamander?! „Na klar, Lurchi kennt jeder! Aber er ist nicht nur ein Comic-Held, sondern auch ein wichtiges Bindeglied im Ökosystem seines Lebensraums“, weiß Biologin Franziska Waked aus dem Zoo Neuwied.
Und obwohl er unter den europäischen Landsalamandern das größte Verbreitungsgebiet bewohnt, steht es um den beeindruckenden Schwanzlurch nicht gut: Seit einigen Jahren macht der Feuersalamander aufgrund des zu Recht gefürchteten sogenannten „Salamanderfressers“ von sich hören. Dabei handelt es sich um eine meist rasch tödlich verlaufende Pilzerkrankung, hervorgerufen durch eine relativ neue Art eines pathogenen Töpfchenpilzes (Batrachochytrium salamandrivorans (Chytridiomycota)) kurz Bsal genannt, der speziell Schwanzlurche befällt. Aus Asien über den Amphibienhandel nach Europa eingeschleppt, haben heimische Lurche keine ausreichende Antwort auf die neue Gefahr und versterben schnell und zahlreich. Deutschland liegt in der Hotspot-Region des Pilzes, wo es erstmals im Ruhrgebiet zu einem massenhaften Versterben der Feuersalamander führte.
Genau am 3. September 2013 wurde der für Amphibien lebensgefährliche Pilz erstmals wissenschaftlich beschrieben. Daher wurde der 3. September nun, auf Initiative des Aquazoo Düsseldorf, zum „Tag des Feuersalamanders“ ernannt – um der Gefahr etwas Positives entgegen zu setzen. Bundesweit finden in weit mehr als 30 Institutionen, Vereinen, Zoologischen Einrichtungen und Naturparks Aktionen statt, um auf die Bedrohung des Feuersalamanders durch Bsal, aber auch auf die wichtige ökologische Aufgabe dieser Tiere in ihrem Ökosystem und ihren notwendigen Schutz aufmerksam zu machen. „Natürlich auch im Zoo Neuwied“, betont Zoopädagogin Franziska Waked.
Die Feuersalamander im Zoo Neuwied sind Teil eines gemeinsamen Forschungsprojektes der Universität Trier und der gemeinnützigen Organisation Citizen Conservation zur Bekämpfung von Bsal. Die Feuersalamander stammen aus einer infizierten Population in der Eifel und wurden in der Universität mühsam und langwierig gesund gepflegt, bevor sie in den Zoo kamen. Die Hoffnung ist, dass sie oder ihre Nachkommen irgendwann wieder in ihr natürliches Habitat zurückgesetzt werden können, wenn die Pilzerkrankung erfolgreich bekämpft ist.
Pressemitteilung
des Zoo Neuwied