Junggesellen und Heimatverein Oberzissen feiern im Schatten der Pfarrkirche
Ein riesiger Maibaum thront über dem Dorf
Oberzissen. Er ist der ganze Stolz der Junggesellen von Oberzissen, der riesige Maibaum, der sogar die Pfarrkirche „Sankt Antonius Abt“ überragt. Auf dem Kirchberg mitten im Dorf hat die 45 Jungmänner starke Truppe um Fabian Böber zünftig den Mai begrüßt und den sauber geschälten Baum geschmückt. Aufgestellt wurde der gut eineinhalb Tonnen wiegende Stamm per Kran, den das örtliche Dachdeckerunternehmen Lehmann zur Verfügung stellte. Gestiftet wurde der Baum übrigens von Ortsbürgermeister Christof Bürger. Für die passende romantische Atmosphäre hatten die Junggesellen mit Feuerfässern auf dem Dorfplatz gesorgt. Organisationstalent, dass auch Garant für das Junggesellenfest an Christi Himmelfahrt ist.
Parallel dazu hatte der Heimatverein Oberzissen traditionell zum Maifest eingeladen. Dies direkt unterhalb des Maibaums auf dem alten Schulhof. Dort ist auch der Weinberg, den die 102 Vereinsmitglieder um Hubert Harzen dort vor mehr als zehn Jahren angelegt haben. „Die Reben haben wir aus einem alten Weinstock, den wir im Brohltal entdeckt haben, selbst gezogen“, sagt Harzen, der den Verein seit mehr als einer Dekade führt.
Das Maifest mit Livemusik von „Coverstreet“ wurde als Veranstaltung für die gesamte Gemeinde entsprechend gut angenommen. Gleiches gilt aber auch für die Veranstaltungen des Heimatvereins im Jahresverlauf. So gibt es laut Harzen in jedem Quartal ein Bürgercafé und am ersten Wochenende im Oktober startet zum zehnten Mal das Oberzissener Weinfest, das seinen Ursprung in dem von Harzen und seiner Truppe angelegten Wingert hat.
Der Heimatverein wurde im Dezember 1978 gegründet. Erster Vorsitzender war damals Herbert Bell, dem schon ein Jahr später Bernhard Friedsam folgte. Ab 1999 war Hans-Jürgen Ort Vorsitzender, in dessen Fußstapfen sein ursprünglich aus Ahrweiler stammender Stellvertreter Hubert Harzen trat. Neben den Pflege- und Verschönerungsaktionen nahm sich der Verein 1981 eines besonderen Projektes an: Damals restaurierte Bernhard Friedsam mit Harry Krischer ein mehr als 200 Jahre altes Missionskreuz, das bis zum Abriss der alten Pfarrkirche in den 1950-er Jahren an deren Südeingang gestanden hatte. Und seit dem Anlegen des Weinberges, gibt es auch die überdachte Pergola auf dem alten Schulhof – ein weiteres Beispiel für das Engagement des Heimatvereins. In der alten Schule, in der seit 2007 auch das Heimatmuseum des Vereins untergebracht ist, finden zudem die offenen Treffen des Heimatvereins zu aktuellen Themen statt. Termine und Infos dazu gibt es unter heimatverein-oberzissen.de.
GS