Traditionelles „Krabbeln“ der Grundschulkinder in der Innenstadt von Remagen
Ein wahrer süßer Schauer regnete
Remagen. Es ist schon etwas Besonderes in Remagen, das traditionelle „Krabbeln“ der Grundschulkinder. Und obwohl es bis kurz vor Beginn noch recht stark geregnet hatte, ließen Kinder und Lehrerkollegium das „Krabbeln“ nicht ausfallen. Glücklicherweise blieb es im Anschluss eine Weile trocken, so dass die Kinder statt Remagen den süßen Schauer von oben genießen konnten. „Hillejet zante Määtes“, „Ich geh´mit meiner Laterne“ und „Sankt Martin“ erklang es am Montagmorgen lautstark aus rund 250 Kinderkehlen in der Remagener Innenstadt. So mancher Käufer und Gast blieb stehen und beobachtete den alten Brauch in Remagen. Angesagt war das traditionelle „Krabbeln“ der Grundschulkinder. In zwei Gruppen, getrennt in Erst- und Zweitklässler und Dritt- und Viertklässler, und nicht in Owerstätzje und Bachstätzje, zogen die Grundschulkinder, zu weiten Teilen mit Fahrradhelm gesichert, durch die Innenstadt. Überall dort, wo großzügige Menschen mit Süßigkeiten, Mandarinen und Kleinspielzeug in den Türen standen, sangen die Kinder das Remagener Martinslied „Hillijet zante Määtes“ oder auch „Ich geh mit meiner Laterne“, um anschließend die geworfenen süßen Gaben der edlen Spender zu fangen. „Hier, hier“ riefen die Grundschüler, die von ihren Lehrpersonen, dem DRK und der Feuerwehr begleitet wurden, lautstark, um auf sich aufmerksam zu machen. Standen die etwas stürmerischen Kinder in den vorderen Reihen, so blieb der vorsichtigere Nachwuchs meist etwas abseits, um sich nicht zu sehr dem Gerangel auszusetzen. Doch auch die Vorsichtigeren wurden von den Spendern bedacht, denn vor allem auch die hinteren Reihen wurden bedient. Nach gut zwei Stunden zogen die Kinder müde und mit gefüllten Tüten nach Hause, um am Abend für den Martinszug wieder fit zu sein. AB