Lösungen für den Verkehr im Calvarienberg-Quartier interessieren 300 Bürger bei Info-Veranstaltung der Kreisstadt

Eine „Monsterbrücke“ über die Ahr ist aus dem Rennen

Lösungen für den Verkehr im Calvarienberg-Quartier interessieren 300 Bürger bei Info-Veranstaltung der Kreisstadt Eine „Monsterbrücke“ über die Ahr ist aus dem Renne

Eine „Monsterbrücke“ über die Ahr ist aus dem Rennen

14.01.2024 - 16:25

Ahrweiler. Der Sachstand zum Bebauungsplanverfahren „Kloster Calvarienberg“, die erweiterte Verkehrsuntersuchung durch das Gutachterbüro Vertech GmbH und potenzielle Brückenverbindungen nach Gierenzheim, sprich Wohnquartier Calvarienberg, standen im Mittelpunkt eine Informationsveranstaltung der Kreisstadt im Helmut-Gies-Bürgerzentrum.

Die Botschaft, die rund 300 Interessierte von Bürgermeister Guido Orthen hörten: Eine zusätzliche Ahrbrücke in der Gemarkung „Auf Ergen“ vom Silberbergkreisel in Richtung des alten Klosters wird es in Ahrweiler nicht geben. Festgehalten wird am Wiederaufbau der Obertorbrücke und der Ursulinenbrücke.

Im Kern ging es um die künftige Zuwegung in das Quartier am Fuße des Klosterberges, zu den Schulen des Calvarienberges, zu dem im malten Kloster geplanten Hotel, 100 vorgesehenen Wohneinheiten im ehemaligen Klostergarten und zum Gartenbaubetrieb Wershofen.  Um Lösungen für den künftigen Verkehr zu erarbeiten, hatte die Stadt das Bebauungsplanverfahren ausgesetzt, auch um Ideen einer Bürgerinitiative um Barbara Josten und Andrea Pföhler für eine zusätzliche Brücke „Auf Ergen“ auf ihre Machbarkeit hin zu untersuchen.


Details zu den Brücken


Bei den Brücken sieht es wie folgt aus. Für die Ursulinenbrücke als rad- und Fußweg ist die Realisierbarkeit gegeben. Die Kosten von rund 3,52 Euro können über den Wiederaufbaufonds abgewickelt werden. Für die Obertorbrücke hat die Politik je nach künftiger Verkehrsführung zwei Alternativen. Erstens den Wiederaufbau als Hubbrücke für Radfahrer und Fußgänger, deren Kosten in Höhe von 3,74 Millionen Euro über den Wiederaufbaufonds finanziert werden können. Und zweitens als Hubbrücke mit Rad- und Fußweg sowie einspurigem Pkw-Verkehr. Diese Variante würde mit 5,38 Millionen Euro zu Buche schlagen, wobei für den Pkw-Verkehr Mehrkosten in Höhe von 1,64 Millionen Euro entstehen würden, die in Gänze von der Stadt zu tragen wären. Hier machte die Stadtspitze mit Guido Orthen und Peter Diewald aber im Bürgerzentrum klar: „Aufgrund der nur geringen verkehrlichen Wirksamkeit (laut Gutachten rund 800 Kraftfahrzeuge pro Tag) und der hohen Finanzierungslücke ist die Umsetzung einer Obertorbrücke mit Pkw-Einrichtungsverkehr aus Verwaltungssicht nicht weiter zu verfolgen.“

Einer potenziellen Talbrücke „Auf Ergen“, wie von der Bürgerinitiative ins Spiel gebracht, liegen folgende daten zugrunde: 240 Meter Länge, 14 Meter Querschnitt, 65 Meter zusätzliche Anbindung zum Silberbergkreisel und 130 Meter Anbindung zur Kalvarienbergstraße. Die Kosten in Höhe von 30 Millionen Euro müssten komplett von der Kreisstadt getragen werden.

Hier machte Diewald vor den Besuchern der Bürgerversammlung klar, „dass allein die wasserrechtliche Genehmigungsfähigkeit sehr fraglich“ sei.  Laut SGD Nord in Koblenz als Obere Wasserbehörde würden die „Auswirkungen einer solchen Brücke auf den Wasserstand, den Abfluss bei Hochwasser und dem bestehenden Hochwasserschutz entgegenstehen“.  Auch stehe eine solche Brücke zu einem vorgesehenen Retentionsraum „Auf Ergen“ im Widerspruch.  Ergo: Auch hier strebt die Stadtverwaltung keine Weiterverfolgung  an. Klartext Guido Orthen. „Mit uns wird es eine solche Monsterrücke nicht geben.“ Das kam im Ergebnis der Äußerung einer zweiten Bürgerinitiative, die sich am Abend zu Wort meldete, gleich.


Einwohner für Ringverkehr


Für den künftige Verkehr ins und im Quartier hatte Marcus Werhan von der Vertech GmbH Modelle und Zahlen parat. Als Ergebnis priorisiert die Stadt, wie auch von den Einwohnern vorgeschlagen, die testweise Einrichtung eines sogenannten Ringverkehrs – Einbahnverehr Brückenstraße, Roesgenstraße, Kalvarienbergstraße.  Dies führe zu einer gleichmäßigeren Verteilung der Verkehre im Quartier. „Hier ist dann die Solidarität alles gefragt“, machte Orthen für die Zukunft klar. Die Belastung der Kalvarienbergstraße ändere sich dadurch von einer Wohnstraße (bis 4000 Kfz am Tag) hin zu einem Wohnweg (bis 1500 Kfz am Tag).  Brückenstraße und Roesgenstraße bleiben nach Werhans Berechnungen unter 1500 Kfz am Tag und werden damit als Wohnweg (geringste Belastungsstufe) klassifiziert, was im übrigen  auch für alle anderen Straßen im Quartier gilt. Zudem biete der Einrichtungsverkehr für die betreffenden Straßen die Chance einer Umgestaltung des Straßenraum mit Stärkung des Fuß- und Radverkehrs. Zudem könnten Einbahnregelungen oder auch zeitlich befristete Park- und Fahrverbote (Ehrenwallklinik wie bisher) alternativ oder zusätzlich getestet werden.

Für das alles gebe es zwar, so Orthen, keinen Zeitplan, aber das Bebauungsplanverfahren werde jetzt fortgesetzt. Und stieß auf positive Resonanz im Publikum, aus dem dann auch die Forderung kam: „Lassen sie uns den Ringverkehr sofort ausprobieren.“  Dann sei das Quartier bis zur Aufnahme der Bauarbeiten am Calvarienberg schon eingespielt. GS

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