Drei kölsche Top-Bands und „Kowelenzer Lokalhelden“ begeisterten bei gigantischer Sessionseröffnung
„En superjeile Zick“ mit 5500 Narren auf dem Münzplatz
Die Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval hatte sich zum Jubiläum etwas Besonderes einfallen lassen
Koblenz. „Nä, wat wor dat dann fröher en superjeile Zick“, sang die kölsche Gruppe „Brings“ zur Sessionseröffnung auf dem Koblenzer Münzplatz. Falsch: Die „superjeile Zick“ war jetzt, als etwa 5500 bunt kostümierte Narren mit AKK-Präsident Andreas Münch den Karnevalsbeginn um 11.11 Uhr anzählten und kräftig feierten.
„Fünf, vier, drei, zwei, eins Olau“, schrie die Menge mit dreimal „Kowelenz Olau“ begann ein fulminantes Karnevalsprogramm, das die Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval (AKK) zusammengestellt hatte.
Auftakt war die Vorstellung des Tollitätenpaars Prinz Dirk und Confluentia Jenni, die in Begeisterung schwelgten: „Es ist unbeschreiblich was wir hier gerade erleben dürfen. Ich freue mich riesig, dass wir zusammen in die 5. Jahreszeit starten dürfen“, rief die närrische Herrscherin aus.
Und AKK-Präsident Andreas Münch versicherte: „Mit diesem wunderbaren Tollitätenpaar kann man richtig richtig gut feiern.“ Auch Oberbürgermeister David Langner war angetan von dieser fantastischen Veranstaltung, gerade passend zum Jubiläum 200 Jahre Koblenzer Karneval.
Zuvor hatten Milena Lenz und Lukas Otte von der Vallendarer Band „Edel Connection“ unter der Leitung von Guido Klöckner dem Publikum tolle Stimmung gebracht. Auch zwischen den Auftritten der drei Kölner Topbands und als vor Veranstaltungsbeginn Abordnungen der 43 Koblenzer Karnevalsvereine, die unter dem Dach der AKK sind, einmarschierten.
Und schon wurde es kariert, denn die „Brings“ in ihren typischen Schottenröcken legten los. Leider ohne Peter Brings, der tags zuvor seine Stimme verloren hatte und zum Zuschauen verdonnert war. Die kölsche Band begeisterte mit ihrem aktuellen Hit „Romeo und Julia“ sowie mit Klassikern „Polka, Polka, Polka“ oder „Mir sin Kölsche“.
Apropos Kölsche: Bei denen waren die „Brings“ nur wenige Stunden später zum Sessionsauftakt auf dem Kölner Heumarkt mit 11.000 Jecken. Wenig im Verhältnis zu Koblenz, da Köln fast zehnmal mehr Einwohner hat.
Kein Wunder also, dass auch die „Paveier“ vom Kölner Heumarkt schnell auf den Münzplatz fuhren und dort ihr Musikprogramm nahezu eins zu eins darboten. Aber nicht so ganz, denn in Koblenz freuten sich Narren und Musiker über zwei Zugaben: „In Köln mussten wir auf die Sekunde von der Bühne“, berichtete Frontmann Sven Welter.
Zuvor hatte er mit der Band, die seit 40 Jahren besteht, den neuen Paveier-Hit „Humba, Humba“ (hat nichts zu tun mit dem Mainzer „Humba Tätärä“) und auch ältere wie „Leev Marie“ oder „Heimat es jo“ gesungen.
Am Nachmittag trat die Kölschrock-Band „Cat Balou“ auf, die nächstes Jahr ihr 25-jähriges Bestehen mit einem Konzert in der Kölner Lanxess-Arena feiert. Sie hatten ihr neues Lied „Gute Zeit“ und auch bekannte wie „Et jitt kei Wood“ oder „Hück steiht de Welt still“ mitgebracht.
Aber nicht nur die kölsche Bands bekamen frenetischen Beifall, sondern auch die „Kowelenzer Lokalhelden“ mit Dörthe Dutt, Torty de Banana, Daniel Ferber und Susanne Engelke, Schwester der Komikerin Anke Engelke aus Köln.
Zu der grandiosen Koblenzer Sessionseröffnung erklärte AKK-Präsident Andreas Münch gegenüber Blick aktuell: „Es ist gigantisch, das Wetter passt, der Platz ist voll, es ist so wie wir es geplant haben, keine Probleme und alles super.“ HEP