St. Johann. Am Samstag, 11. November, heulten in den Ortsgemeinden Ettringen und St. Johann um 14.00 Uhr die Sirenen. Die örtlichen Feuerwehren sowie Kräfte des DRK Ortsverein Ettringen wurden durch die Feuerwehreinsatzzentrale in Kottenheim mit dem Stichwort „B3-Dachstuhlbrand mit Menschenrettung, Fahrzeug in Personengruppe gefahren!“ zur Grundschule nach St. Johann alarmiert. Glücklicherweise handelte es sich hierbei nur um eine Übung, die von den Verantwortlichen der drei Hilfsorganisationen im Vorfeld ausgearbeitet wurde.

Zum Szenario: In Folge eines technischen Defektes kam es im Dachgeschoss der Grundschule während des Schulbetriebs zu einem Entstehungsbrand im Lehrerzimmer, der sich rasch ausbreitete. Viele Schulkinder konnten die Klassenräume noch verlassen. Einige flüchteten auf den Balkon im 1. Obergeschoss, einige weitere wurden noch im Gebäude vermisst. Ein besorgtes Elternteil, welches mit einem Fahrzeug eilig zum Ereignisort fuhr, erlitt in der Kirchstraße einen medizinischen Notfall und steuerte daher das Fahrzeug in eine Personengruppe, die sich gegenüber der Schule befand. Hierbei wurde eine Person vom Fahrzeug erfasst und unter dem Fahrzeug eingeklemmt.

Nach erster Erkundung durch den Gruppenführer der Feuerwehr St. Johann und anschließender Absprache mit dem Zugführer der Feuerwehr Ettringen, wurden insgesamt drei verschiedene Einsatzabschnitte zur Einsatzlage am Schulgebäude gebildet. Die Feuerwehr St. Johann führte mittels einer 4-teiligen Steckleiter die Personenrettung vom Balkon der Grundschule durch und konnte somit insgesamt vier Schüler in die Obhut des DRK übergeben. Die Feuerwehr aus Ettringen begann zügig mit der Personensuche und Brandbekämpfung im Inneren der Schule. Hier galt es insgesamt drei Stockwerke und die jeweiligen Klassenräume abzusuchen. Die eingesetzten Trupps konnten auch hier weitere Personen in Sicherheit bringen.

Zusätzlich zur Brandbekämpfung im Gebäude wurden umfangreiche Löschmaßnahmen von außen eingeleitet. Hier wurde unter anderem ein Wasserwerfer des Tanklöschfahrzeugs (TLF) der Feuerwehr Ettringen eingesetzt.

Der vierte Einsatzabschnitt bestand aus der Rettung der durch das Fahrzeug eingeklemmten Person. Hier musste das Fahrzeug zuerst durch die Kräfte der Feuerwehr Ettringen gegen Wegrollen gesichert und die verletzte Person medizinisch betreut werden. Anschließend wurde das Fahrzeug mittels Hebekissen soweit angehoben, dass die verletzte Person befreit wurde und anschließend dem Rettungsdienst zur weiteren Betreuung übergeben werden konnte.

Im Gemeindehaus wurden die verletzten Personen, durch die Kameradinnen und Kameraden des DRK Ettringen erstversorgt. Die von Mia Diewald aufgeschminkten künstlichen Verletzungen wie Brand- oder Platzwunden machten die Aufgabe sehr realitätsnah.

Moderiert wurde die Übung durch Franziska Zimmer. Die zahlreichen Zuschauer konnten somit alle Details zum Übungsszenario erfahren und dadurch die einzelnen Handlungsschritte besser nachvollziehen.

Bürgermeister Alfred Schomisch sowie Wehrleiter Udo Mohr zeigten sich bei der anschließenden Übungsbesprechung sehr zufrieden und lobten die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Feuerwehren und dem DRK Ortsverband. Auch die Wehrführer Björn Barz und Mirko Diederichs lobten das professionelle Vorgehen der knapp 50 Einsatzkräfte und dankten allen Beteiligten für ihren Einsatz an diesem Samstagnachmittag.

Pressemitteilung

Freiwillige Feuerwehr St. Johann