Flutgedenken im Hemmessener Dom
Bad Neuenahr.Auch sie blieb in der Flutnacht keineswegs verschont. Bis über den Türrahmen hinaus stand das Wasser auch in der Kapelle St. Antonius und St. Sebastian an der Sebastianstraße 77 und verwüstete das ganze Inventar. Aber während draußen die Fluten tobten und die Katastrophe ihren Lauf nahm, fanden auf dem immerhin nachwievor trockenen Dachboden mehrere herangespülte Personen Rettung. Es gelang ihnen, an einer Feuerleiter nach oben zu klettern.
Seit damals ist die Kapelle an der Dorflinde, wie viele kirchliche Gebäude im Stadtgebiet, Baustelle. Der Putz ist abgeschlagen, einige alte, nach der Flut wiederentdeckte Fresken sind wieder freigelegt und harren geduldig der Dinge die da kommen, der Fußboden noch uneben. Dennoch wird das kleine Kirchlein rege vom Förderkreis bespielt: für Liturgisches, für Kulturelles, für Geselliges.
„Die Flut hat den Dom wieder ins Herz des Veedels gerückt - dass er noch so stark an die Katastrophe erinnert und so wenig hergerichtet ist, das nehmen wir in aller Geduld hin. Wir können die Sanierung leider nicht forcieren“, so Markus Hartmann, Vorsitzender des Förderkreises.
Auch zum Jahrestag Flutnacht wird die Kapelle von 18:00 bis 22:00 geöffnet sein. Stimmungsvoll beleuchtet, mit leiser Musik beschallt, bietet sie Raum für ein Innehalten und Gedenken, persönliches Gebet und das Aufstellen von Kerzen. Auch ein Ort sich der Hemmessener Opfer der Flut zu erinnern, wird gestaltet. So kann jeder dann zum Dom kommen, wenn es die Zeit erlaubt und so lange bleiben, wie es gut tut.
Im Übrigen ist der Hemmessener Dom täglich von 09:00 bis 17:00 geöffnet.
Der Förderkreis „Hemmessener Dom“ e.V. unterstützt die Sanierung der Antonius- und Sebastianuskapelle, deren litugische und kulturelle Nutzung und das gesellschaftliche Leben im Ortsteil.