Altenahr. Die Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr hat am Standort Altenahr ein neues Zuhause gefunden. Am Roßberg 125 präsentiert sich die neue Vinothek direkt am Aufgang zum Rotweinwanderweg als „Raum der Begegnung und der gemeinsamen Erlebnisse“. Für 1,5 Millionen Euro hat die Genossenschaft die ehemalige Halle des Getränkevertriebs Klaus Zimmermann für die neue Funktion umgewandelt. „Frisch, modern und zugleich mit einem Hauch von Tradition“, beschrieb Vorstandvorsitzender Dirk Stephan bei der Einweihung das Erscheinungsbild der neuen Vinothek. Diese ist der Ersatz für die von der Flut zerstörte Verkaufsstelle an der Tunnelstraße. Vor Flut und Corona hatte die Genossenschaft dort einen Jahresumsatz von rund einer Million Euro erwirtschaftet.

Vorstand, Aufsichtsrat, Mitglieder und Ehrengäste waren zur Eröffnung gekommen. So freute sich Stephanie Schmidt als Altenahrer Weinprinzessin ebenso über die neue Einrichtung am Roßberg wie Eva Flügge vom örtlichen Verkehrsverein, Ortsbeigeordnete Kerstin Müller und Verbandsbürgermeister Dominik Gieler. Letzterer betonte in seinem Grußwort die Bedeutung der Winzergenossenschaft als einer der größten Arbeitgeber der Verbandsgemeinde. Anerkannte Gieler auf der einen Seite „Einsatz und Herzblut für den Aufbau“, kritisierte er auf der anderen Seite die behördlichen Hürden: „Der Wiederaufbau dauert dadurch zu lange.“ Und in Richtung der Genossenschaft appelliert er: „Haltet durch, denn der Aufbau ist ein Marathon und kein Sprint.“

Dirk Stephan hatte zuvor von harten Arbeit in den vergangenen Monaten berichtet: „Wir haben nicht nur unsere Vinothek in Altenahr wiederaufgebaut, sondern auch die Gelegenheit genutzt, um unseren Ansatz zu überdenken und zu verbessern, denn unsere Genossenschaft steht für Qualität, Tradition und Innovation.“

So ist denn die Vinothek deutlich mehr als nur eine Verkaufsstelle. Vier Mitarbeiter kümmern sich an sieben Tagen die Woche von 10 bis 18 Uhr um Weinfreunde und solche, die es werden wollen. Wobei sich die Preisstruktur bei den Weinen von knapp unter fünf Euro bis 38 Euro pro Flasche erstreckt. Sekt schlägt zwischen acht Euro und 12,90 zu Buche. „Wir haben auch einen alkoholfreien Sekt“, sagt Vorstandsvize Mirco Burkardt, der damit auf Trend und Kundenwünsche verweist. Überhaupt werden Kundenwünsche rund um den Wein in der neuen Vinothek erfüllt. So gibt es neben Traubensäften ahuch Liköre und Brände von Weinbergpfirsischen der Mitglieder, Hefe oder Trester oder. Trauben- und Weingelees sind in den Regalen ebenso zu finden wie regionale Produkte wie Essige, Monschauer Senf und Ahrtaler Honig. Und auch die spanische Partnergemeinde von Mayschoß, Sant Jordi, ist vertreten, mit ihren Olivenölspezialitäten.

Wichtig war bei der kleinen Eröffnungsfeier Dirk Stephan aber auch der Dank an die Unterstützer beim Wiederaufbau, „sei es durch tatkräftige Hilfe, aufmunternde Worte oder das Zeigen von Solidarität. Ihre Unterstützung hat uns ermutigt, über uns hinauszuwachsen.“ Für den alten Standort an der Tunnelstraße wünscht sich der Vorstandvorsitzende wie auch Verbandsbürgermeister positive Gespräche, denn „noch ist die Zukunft ungewiss.“

Die Vinothek der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr, Am Rossberg 125, in 53505 Altenahr ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, Telefon 02643/93600.

GS