Preisverleihung im Ollheimer Dorfsaal: Ehrung für die Pflege der rheinischen Mundart
Karin Krämer ist die erste „Botschafterin für os Heematsproch“
Ollheim. Die Würfel sind gefallen. Karin Krämer ist die erste „Botschafterin für os Heematsproch“. Die Preisverleihung fand jetzt im Ollheimer Dorfsaal statt. Im feierlichen Rahmen wurde Karin Krämer für ihr Engagement zur Förderung der rheinischen Sprache ausgezeichnet. Der Verein „Lück für os Heematsproch“, der den Preis ins Leben gerufen hat, ehrte sie als Botschafterin der heimischen Sprachkultur in Anwesenheit von mehr als 100 Gästen, die sich allesamt selbst für den Erhalt der Mundart engagieren.
Für die Auslobung des Preises wurden 40.000 Flyer verteilt. Die Jury entschied sich einstimmig für Krämer, die den Preis entgegennahm. Der Bonner Künstler Jan Künster schuf eigens ein Mottobild für die Preisverleihung, das den Kölner Dom mit einer roten Pappnase zeigt – ein Symbol für Heimatverbundenheit und den rheinischen Humor. Oliver Krauß, Landtagsabgeordneter und Laudator, betonte in seiner Rede die Bedeutung von Multiplikatoren wie Krämer, die die rheinische Mundart an kommende Generationen weitergeben.
Karin Krämer: Eine engagierte Botschafterin der rheinischen Sprache
Karin Krämer, Sekretärin an der Markusschule in Bornheim-Rösberg, leitet seit elf Jahren die Kölsch-AG und hat damit zahlreiche Grundschüler an die rheinische Sprache herangeführt. Besonders stolz ist sie auf ihre Initiative „Pänz für Pänz“, eine Kindersitzung, bei der der Erlös an Einrichtungen gespendet wird, die kranken Kindern helfen. Die rund 65 Kinder, die aktuell die AG besuchen, tragen das erlernte Wissen mit Begeisterung weiter und fungieren so als kleine Botschafter der rheinischen Mundart. Krämer betonte, dass sie ohne die Unterstützung ihres Ehemanns dieses Engagement nicht leisten könnte. Sichtlich gerührt rang sie auf der Bühne nach Worten und dankte allen, die sie auf diesem Weg begleiten.
Netzwerk zur Erhaltung der Mundart
Der Vorsitzende des Vereins, Wilfried Hein, unterstrich in seiner Rede, dass es nicht darum gehe, in Konkurrenz zu anderen Initiativen zu treten, sondern vielmehr ein Netzwerk zu schaffen, um die rheinische Mundart zu erhalten. Auch der Geschäftsführer des Vereins, Karl-Heinz Peters, hob die kulturelle Bedeutung der Sprache hervor und betonte das Ziel, Alt und Jung miteinander zu verbinden.
Um dieses Ziel zu erreichen, stellt sich das „Huus für os Heematsproch“ auch beratend für andere Vereine und Einrichtungen zur Verfügung. Zwei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen, Hanna Zimmermann und Lisa Felden, wurden vom Verein eingestellt, um mundartliche Fragestellungen zu bearbeiten. Unterstützt wird das Projekt durch den Landschaftsverband Rheinland. Auch die Stiftung der Kreissparkasse Köln finanziert Aktivitäten des Vereins.
Weitere Informationen zum Verein und seinen Projekten finden sich auf www.huus-fuer-os-heematsproch.de.