OB Siefert muss sich den Narren geschlagen geben
Karnevalisten erobern Lahnstein
Lahnstein. In Lahnstein regieren wieder die Narren – denn auch wenn Oberbürgermeister Lennart Siefert zusammen mit seinen Mitarbeitern und Beigeordneten alles gegeben hat, musste er sich schlussendlich doch geschlagen zeigen und die Herrschaft an die Karnevalisten abgeben.
Wie bereits im vergangenen Jahr fand die traditionelle Rathauserstürmung in Lahnstein am Salhofplatz statt, wo OB Siefert sich getreu dem Motto „Baustelle“ in Blaumann und Röckchen aus Absperrband auf dem Wehrgang verschanzt hatte.
Dagegen standen die Narren – angeführt von den leicht verspäteten Lahnsteiner Tollitäten Prinz Marco I. und Marie I. und den Kindertollitäten Marlon I. und Lotta I. Mit ihnen marschierten Vertreter der Närrischen Turmgarde, des Niederlahnsteiner Carneval Verein, des Carneval Comité Oberlahnstein, der Traditionsgarde Rot-Weiß, der Möhnen Immerfroh, der Funken Blau-Weiß, der 24er, des Osterspaier Carneval Club, des Kamper Karnevals Club, der Mainzer Ranzengarde, die ihre Konfetti- und Luftschlangenkanonen zündeten, auf dem Salhof ein.
Im Dialog mit Ronja Hoemberger ließ Siefert sich dazu überreden, in vier Spielen um eine mit Goldmünzen gefüllte Schatztruhe zu spielen, die die Narren mitgebracht hatten, weil die Stadtkasse ohnehin leer sei.
Los ging es mit Pantomime Reverse, bei dem das Publikum nach und nach Begriffe gezeigt bekam, die es pantomimisch darzustellen und von den Duellanten zu erraten galt. Gegen Lahno-Rhenania Marie I. ging Siefert hier als Verlierer hervor.
Beim Parcours-Rennen auf Steckenpferden, für das Siefert seinen Joker, den Beigeordneten Jochen Sachsenhauser, zog, verloren sie ebenfalls.
Bei Spiel Nummer 3, den improvisierten Büttenreden, musste Siefert gegen den zweiten Vorsitzenden und kommandierenden Offizier der NTG, Mike Fuchs, und gegen Prinz Marco I. antreten. Jeder zog drei Begriffe, die in einer spontan zu verfassenden Büttenrede untergebracht und vorgetragen werden sollten. Die Zeit des Schreibens verkürzte sich das Publikum mit einer schwungvollen Schunkelrunde. Anschließend fungierte es als Preisrichter – und auch wenn Siefert anderer Meinung war, verlor er auch dieses Spiel.
Beim letzten Spiel wurden dem OB unter dem Vorwand, dem Publikum seine Aufgabe zu erklären, die Augen verbunden und Kopfhörer aufgesetzt – ein Trick, um ihn außer Gefecht zu setzen, während die großen und kleinen Tollitäten gemeinsam mit den Standartenträgern aller Vereine den Salhof stürmten, „um den lieben Lennart somit vor vollendete Tatsachen zu stellen.“ Der staunte nicht schlecht, als ihm die Augenbinde wieder abgenommen wurde und die närrische Schar auf dem Wehrgang stand. Kurz durfte er dann noch hoffen, weil ihm die Schatztruhe ausgehändigt wurde. Jedoch musste er seinen Schatz säckchenweise wieder abgeben, um so einen Ausgleich für die ganzen Steuern, die wenigen Parkmöglichkeiten und den erhöhten Spritverbrauch wegen der ganzen Umleitungen zu zahlen.
Pressemitteilung Stadt Lahnstein