Museum in Höhr-Grenzhausen erhält Auszeichnung des Kulturministeriums Rheinland-Pfalz
„Keramikmuseum Westerwald“ ist rheinland-pfälzisches „Museum des Monats“
Höhr-Grenzhausen. Das „Keramikmuseum Westerwald“ in Höhr-Grenzhausen erhält im November 2023 die Auszeichnung „Museum des Monats“ des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration. Staatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck überreichte die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung an die Museumsleiterin Dr. Nele van Wieringen.
„Das Keramikmuseum Westerwald ist ein weiteres Glanzlicht unserer vielfältigen Museumslandschaft in Rheinland-Pfalz. Es widmet sich der einzigartigen Geschichte der Töpferkunst im ‚Kannenbäckerland‘ und bewahrt traditionelle Handwerkskunst wie den historischen ‚Kannofenbrand‘. Gleichzeitig ist es gelungen einen ausgesprochen modernen, lebendigen und weltoffenen Ort zu schaffen, an dem sich zeitgenössische Kunst und altes Handwerk, Geschichte und Innovation, Forschung und Bildung miteinander verbinden. Das Keramikmuseum wird zu Recht als 16. ‚Museum des Monats ausgezeichnet‘“, würdigte Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck.
Das Keramikmuseum Westerwald ist eines der größten Keramikmuseen Europas. Auf knapp über 2.000 Quadratmetern präsentiert das Museum die Vielfalt an keramischen Erzeugnissen vom Gebrauchsgegenstand über Keramikkunst bis hin zu keramischer Hightech, die beispielsweise in Form von Bauteilen für Autos, Computer oder in der Raumfahrttechnik Verwendung finden. Insgesamt umfasst die Sammlung über 14.000 Objekte. Viele der ausgestellten Objekte sind Zeugnisse der besonderen Töpfertradition im „Kannenbäckerland“ – einer Töpfertradition, die seit 2016 als immaterielles Kulturerbe anerkannt ist. Ergänzt wird die Sammlung durch zahlreiche Sonderausstellungen, die einen repräsentativen Querschnitt durch die Keramikkunst der letzten Jahrzehnte bilden. Ein jährlich stattfindender Europäischer Keramikmarkt sowie Wettbewerbe im Keramikmuseum fördern zusätzlich den internationalen Austausch. So wird bereits seit 50 Jahren der international beachtete Westerwaldpreis für herausragende keramische Arbeiten verliehen.
Ein wesentlicher Aspekt des Keramikmuseums ist sein inklusives Verständnis. Im Rahmen von Workshops können Jung wie Alt, Schulklassen genauso wie Seniorengruppen in der hauseigenen Werkstatt kreativ werden. Wöchentlich findet ein „Kinder Keramik Club“ speziell für junge Keramikfans ab 8 Jahren statt.
Darüber hinaus erweist sich die Arbeit mit dem sinnlich und ästhetisch „begreifbaren“ Material Ton für Menschen mit Beeinträchtigungen als besonders geeignet. Das Museum nutzt dieses Potenzial museumspädagogisch und fördert die kulturelle Teilhabe aller. Beispielhaft ist das jüngste inklusive Ausstellungsprojekt „Keramik all inclusive“, das in der hauseigenen Museumswerkstatt entstandene Arbeiten von Menschen mit geistiger oder psychischer Beeinträchtigung einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Auch das Museumsgebäude ist für alle zugänglich und barrierefrei zertifiziert.
„Das Keramikmuseum leistet einen wertvollen Beitrag zum Abbau von Barrieren. Dieses Engagement verdient unser aller Anerkennung, weil damit bewiesen ist, dass auch kleine bzw. mittlere Häuser Herausragendes zu leisten imstande sind, wenn das Team und die Unterstützung vor Ort stimmen“, betonte Staatsekretär Jürgen Hardeck.
Weitere Informationen zum Keramikmuseum: www.museumsportal-rlp.de/museum-des-monats-november-2023-keramikmuseum-westerwald
Pressemitteilung
Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration