Ahrtal
Klimaschutzministerin Eder übergibt Förderbescheid in Höhe von 13,5 Millionen Euro
Das Geld ist für die Erweiterung und Modernisierung der Kläranlage Dümpelfeld
Ahrtal.
„Nach der verheerenden Flutkatastrophe wird der Wiederaufbau im Ahrtal zur Mammutaufgabe, die ein jahrzehntelanges Engagement erfordern wird. Die Abwasserinfrastruktur wurde zum Teil komplett zerstört. Der Wiederaufbau der Kläranlagen bietet die Chance, moderne Systeme zu errichten, die dem Klimaschutz dienen und die Gewässerqualität weiter verbessern. Dafür ist auch die Kläranlage Dümpelfeld ein treffendes Beispiel. Eine gute Wasserqualität ist ein Garant für eine möglichst hohe Biodiversität in unseren Gewässern“, erklärte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der Übergabe eines Förderbescheides in Höhe von 13,5 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Wiederaufbau.
Den Bescheid überreichte die Ministerin an Guido Nisius, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau und an Werksleiter Jürgen Adriany. „Die Kläranlage Dümpelfeld wird damit zu einem Leuchtturmprojekt im Ahrtal“, unterstrich die Ministerin, und fügte humorvoll hinzu: „Aus meiner Vergangenheit als Dezernentin in Mainz habe ich ein besonderes Faible für Kläranlagen!“. Eine Vergrößerung von derzeit 20.000 auf zukünftig 30.000 Einwohnerwerte und die verfahrenstechnische Umstellung auf eine kontrollierte Faulungsanlage sei ein eindrucksvolles Projekt. Zudem wird die Anlage weitgehend energieneutral arbeiten und hochwassersicher sein, die Ahr werde zusätzlich von Schadstoffe entlastet. Ministerin Eder freut sich mit allen Beteiligten auf den Baubeginn, wird sich bei einem weiteren Besuch vom Ergebnis überzeugen.
Bezugnehmend auf ihr bekannte Fotos führte sie aus, wie eindrucksvoll die erbrachten Leistungen durch Unterstützung vieler Helfer seien, es sei höchst anerkennenswert, dass eine so stark beschädigte Kläranlage in so kurzer Zeit wieder weitestgehend in Betrieb genommen werden konnte. Eine ökologische Katastrophe konnte dadurch abgewendet werden. Die Zusammenarbeit mit dem Ministerium und der SGD Nord habe sich sehr erfolgreich gestaltet, sei ein gutes Beispiel auch für die interkommunale Zusammenarbeit mit der benachbarten VG Altenahr.
„Die 13,5 Millionen Euro sichern die Finanzierung der nächsten anstehenden Aufgaben zur Wiederherstellung des Kanalsystems und des Wiederaufbaus einer erweiterten und modernisierten Kläranlage Dümpelfeld. Die dann von 20.000 auf 30.000 Einwohnerwerte (durch Hinzunahme von Teilbereichen der VG Altenahr, weil dort die Kläranlagen Altenahr und Mayschoß nicht wieder aufgebaut werden sollen) vergrößerte Anlage wird mit der verfahrenstechnischen Umstellung auf eine Faulungsanlage zu einem Vorzeigeprojekt für das Ahrtal. Die Kläranlage wird nicht nur weitgehend energieneutral und hochwassersicher sein, sie entlastet die Ahr auch zusätzlich weiter von Schadstoffen“, erläuterte Katrin Eder weiter. Ministerin Eder wurde begleitet von Referatsleiter Winfried Schreiber.
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau Guido Nisius und Werkleiter Jürgen Adriany gingen auf die Historie seit der Flutkatastrophe ein, seit Dezember 2021 sei trotz der seinerzeitigen Zerstörung durch Wasser-, Schlamm- und Geröllmengen und Unmengen von angeschwemmtem Wurzelwerk und Müll bereits ein weitgehend geordneter Kläranlagebetrieb möglich gewesen. Um die Krisensicherheit der Abwasserbeseitigung für die Zukunft zu erhöhen, sei kürzlich ein Notstromaggregat-Container installiert worden. Zudem werde ein 8 m hoher Natur-Erdwall, mit einer Anrampung versehen, für Hochwasserresilienz sorgen. Von rund 300 km Kanalnetz in der VG Adenau vor der Flut seien 70 km beschädigt gewesen, hieß es rückblickend.
Neben der aktuellen Ahr-Behelfsbrücke werde eine neue Brücke in etwa 200 m Abstand errichtet, sie wird dem Schwerlast- und Baustellenverkehr dienen um die Anwohner zu entlasten.
An den Gesprächen und einer höchst informativen Besichtigung unter Leitung von Klärwerkmeister Patrick Kuhl nahmen auch die technischen Mitarbeiter /in Melanie Schröder und Philipp Retterath teil.
Für die Planungsgemeinschaft Dr. Siekmann und Partner aus Thür erläuterte deren Geschäftsführer Jürgen Jakob anhand von Lageplänen das Projekt eingehend, erläuterte dezidiert verfahrenstechnische Prozesse, so auch den beabsichtigten mikrobiologisch gesteuerten Faulungsprozess. w.dr.