Kunstwerk „Schmetterling und Puppenhülle“ am neuen Standort eingeweiht
Koblenz. Fast ein halbes Jahrhundert nach ihrer ursprünglichen Aufstellung als „Kunst am Bau“ im Koblenzer Stadtteil Rauental hat die Bronzeplastik „Schmetterling und Puppenhülle“ der Künstlerin Liesel Metten einen neuen Standort gefunden. Der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) hat das Werk restaurieren und in der Straße Am Alten Hospital an der St. Jakobus-Kapelle aufstellen lassen. Dort wurde es im Beisein der Künstlerin und der Koblenzer Kulturdezernentin Dr. Margit Theis-Scholz offiziell enthüllt.
Damit ist das Kunstwerk nach mehrjähriger Pause wieder öffentlich zu sehen. Die in Nieder-Olm (Kreis Mainz-Bingen) lebende Bildhauerin Liesel Metten schuf Schmetterling und Puppenhülle“ 1975 als Kunst am Bau für das damalige Katasteramt in Koblenz-Rauental. Rund 40 Jahre später zog das dort untergebrachte Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation in modernere Räumlichkeiten um. Die freigewordene Landesliegenschaft wurde 2016 an ein privates Unternehmen verkauft und von diesem neu bebaut.
Die LBB-Niederlassung Koblenz nahm die zweiteilige Bronzeskulptur in ihre Obhut. Der kulturpolitische Sprecher der FDP im Koblenzer Stadtrat, Arnold Thieltges, gab den Anstoß, sie zu restaurieren und wieder öffentlich sichtbar aufzustellen - ein Impuls, den der Landesbetrieb LBB gerne aufgriff. Auf Empfehlung der Künstlerin konnte die Kunstgießerei Hettinger aus Mainz-Kastel mit der Restaurierung beauftragt werden. Bei der fachgerechten Aufarbeitung des gesamten Kunstwerks wurde einer der vier Schmetterlingsflügel durch einen originalgetreuen Nachguss ersetzt.
Für die 85-jährige Künstlerin Liesel Metten schließt sich mit der Enthüllung der Skulptur ein Kreis: „Der Schmetterling war mein erster gewonnener Wettbewerb für Kunst am Bau und gleichzeitig mein erster großer Auftrag. Die Verwandlung des Schmetterlings ist mein Lebensthema. Dass die Skulptur von 1975 nun restauriert wurde und einen neuen Platz in der Öffentlichkeit gefunden hat, ist für mich der Höhepunkt und krönende Abschluss meiner künstlerischen Arbeit“.
Der Leiter der LBB-Niederlassung Koblenz, Manfred Hill, sagte: „Kunst erzeugt Aufmerksamkeit, braucht aber auch das Umfeld, um diese Aufmerksamkeit zu finden. Diesen spannenden Bogen haben wir an diesem markanten Standort sicher geschlossen. Im Schatten der denkmalgeschützten Jakobuskapelle, in Wurfweite zur Kastorkirche und an der fußläufigen Verbindung vom Deutschen Eck zur Koblenzer Altstadt gelegen, wird das Kunstwerk in Zukunft sicher die Aufmerksamkeit erfahren, die es verdient“.
Dr. Margit Theis-Scholz, Beigeordnete für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz, sagte: Durch das große Engagement aller Beteiligten konnte mit der Wiederaufstellung des Kunstwerks von Liesel Metten an einem belebten Ort in der Koblenzer Altstadt ein wertvoller Beitrag zur Wahrnehmung von Kunst im öffentlichen Raum geleistet werden. Das skulpturale Phantasiewesen ‚Schmetterling und Puppenhülle“ thematisiert einen faszinierenden Transformationsprozess und bietet damit den Bewohnern und Besuchern der Stadt in einer Zeit des Wandels eine wunderbare Gelegenheit zur spontanen Begegnung und Auseinandersetzung mit Kunst und Gegenwart.
Die zweiteilige Skulptur „Schmetterling und Puppenhülle“ verweist auf ein zentrales und immer wiederkehrendes Thema im Werk von Liesel Metten. Seit ihrer Kindheit fasziniert sie die Metamorphose dieses Insekts, für die sie in Skulptur und Malerei immer wieder neue Formen fand. In ihrem jahrzehntelangen Schaffen hat Metten immer wieder Tiergestalten aufgegriffen und sie mit Phantasie und Humor in Wesen verwandelt, die einer poetischen Gegenwelt zu entstammen scheinen. Viele ihrer Skulpturen sind im öffentlichen Raum zu sehen, vor allem in den Städten und Gemeinden entlang des Rheins, aber auch in New York, London und Neuseeland. BA