Landfrauen in Oberbayern unterwegs
Kreis Ahrweiler.Ein volles Programm mit vielseitigen Exkursionen erfreute die 54 Teilnehmer*innen der diesjährigen Landfrauenlehrfahrt. Neben kulturellen Höhepunkten, wie beispielsweise Stadtführungen in Kufstein, Salzburg oder Rosenheim hatte Ingrid Strohe auch informative Besuche von Betrieben der Ernährungsmittelproduktion organisiert. In Frasdorf beispielsweise empfing der Anderlbauer Johann Huber die Gruppe. Seit 36 Jahren führt er den Betrieb mit dem „Bioland“ Markenzeichen. Den Veränderungen in der Landwirtschaft ist er nach eigenen Angaben durch eine frühzeitige Umstellung von Kuhhaltung auf Schafe mit angeschlossener Selbstvermarktung erfolgreich entgegengetreten. Heute werden beim Anderlbauer Schaf-, Kuh- und Ziegenmilchkäse sortenrein und ohne Konservierungsstoffe hergestellt. In Schutzkleidung geschlüpft, folgte die Gruppe dem Seniorchef durch die IFS-zertifizierte Käse-Produktionsstätte. Regelmäßige Kontrollen unterschiedlicher Institutionen überprüfen die Einhaltung der erforderlichen IFS-Standards. Zum Abschluss der Besichtigung gab es eine Brotzeit mit Kostproben aller Käsearten aus Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch.
In Fischbachau bei der Firma Herbaria standen die Gewürze im Vordergrund. Hier werden die aus aller Welt gelieferten Rohmaterialien zu Gewürzmischungen für die Küche hergestellt und dann in den Handel gegeben. Vom guten Geschmack zeugten die auf Brot gereichten Kostproben. Einblick in ihren Milchviehbetrieb gewährte Landfrau Christine Pfaffinger in Aschau an der Prien. „Grüne Wiesen bestimmen das Bild, hier ist nur Viehwirtschaft möglich“, so führte sie aus. Große Probleme bereitet ihr derzeit der Wolf, der hier immer wieder für Aufruhr in der Viehherde auf der Weide sorgt und die Herden oftmals orientierungslos kilometerweit weglaufen lässt. Als Zubrot zum landwirtschaftlichen Betrieb bietet Christine Ferienwohnungen an. Besuche auf der Kampenwand sowie in der idyllischen Wallfahrtskapelle Birkenstein rundeten den Aufenthalt ab. Eine wohltuende Gemeinschaft erlebten die Mitreisenden auch abends. Man saß in Gruppen zum Kartenspiel zusammen oder gemeinschaftlicher Gesang wurde angesagt bzw. im Takt eines Alleinunterhalters konnte getanzt werden.