Singgemeinschaft 1868 Urbar
Lieder für den Frieden
Urbar. Frieden - das ist der Wunsch, der bei der momentanen politischen Lage im Herzen vieler Menschen pocht. Die Singgemeinschaft 1868 Urbar zeigte hierzu ein vielfältiges und tiefschürfendes Programm, welches zahlreiche Facetten dieses Wunsches beleuchtete. Unter der Leitung von Dr. Alexander Kulosa entfaltete sich ein abwechslungsreiches Konzert, das nachdenkliche und hoffnungsvolle Töne mischte. Im Bürgerhaus in Urbar erschienen über 150 Zuhörer, um dem Gesang des gemischten Chores zu lauschen. Es gab Lieder aus verschiedensten Epochen und unterschiedlichsten Stilrichtungen zu hören – von Johnny Cash bis zu den Scorpions, von Leonard Bernstein bis zu John Lennon. Gleich mit dem ersten Lied „Hevenu Shalom alechem“ sprach das Ensemble das Publikum an, auswendig und homogen gesungen beeindruckte der Chor direkt mit seiner Ausstrahlung. Danach gab es den bekannten „Ring of fire“, der durch die Begleitung mit einer Solo-Trompete (Martin Becker) eine zusätzlich Klangfarbe schuf. Dem Chor gelang auch das Liebesduett „One hand, one heart“ aus der West-Side-Story durch saubere Stimmführung sehr gut. - Liebeslieder in einem Friedens-Programm? Liebe und Zuneigung zum Mitmenschen sind eine Basis für ein friedliches Zusammenleben. Diese und weitere Erläuterungen zum Konzept dieses nachmittags gab die Sprecherin Angelika Dormeyer. Sie führte mit klugen Zwischentexten durch die Stücke, welche den Bezug zum Thema jeweils sorgfältig erklärten. So stellte der Chor z.B. Antikriegslieder wie „Sag mir, wo die Blumen sind“ oder „Imagine“ vor. Ein erster Höhepunkt war das schwungvolle Lied „Hello Urbar“, in dem gezeigt wurde, dass Frieden bereits in der Nachbarschaft, also im Kleinen beginnt. Besonders zu gefallen wusste auch der Welthit „Wind of change“ von den Scorpions, zu dem der Solist Dietmar Haupt die umrahmende gepfiffene Melodie gefühlvoll vortrug. Hier wurde quasi der Frieden im Großen thematisiert. Das harmonisch komplizierte vierstimmige „What a wonderful world“ von Louis Armstrong gelang ebenso eindrucksvoll. Hier offenbarte sich, wie eine friedliche Gesellschaft eine für alle lebenswerte Welt schaffen könnte. Mitreißender Abschluss war das erneute „Hevenu Shalom alechem“, das mit seiner Bitte um Frieden „für alle“, so der hebräische Text, noch einmal das Gesagte zusammenfasste. Die Zuhörer wurden hier - ganz im Textsinn - miteinbezogen und sangen die Strophen laut und begeistert mit. Für dieses gelungene Konzert gab es daher viel Beifall und das begeisterte Publikum erklatschte sich noch zwei Zugaben, darunter auch das berührende Lied „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen.