St. Martins-Brauchtum in Ahrweiler als immer wieder neue Faszination
Meistertitel für Ahrhut und Oberhut
Feuriges Spektakel begeistert Einheimische und Gäste gleichermaßen
Ahrweiler. Es hat etwas regelrecht magisch-in seinen Bann ziehendes, wenn - pünktlich zum halb-sechs-Glockenschlag der St. Laurentius-Kirche - auf den Höhen rund um Ahrweiler gen Himmel strahlende Feuersäulen und kunstvolle Fackel-Schaubilder den Nachthimmel illuminieren. Das Ahrweiler Martinsbrauchtum: alljährlich gleich und doch immer wieder neu, anders und faszinierend. Für die Einheimischen eine Symbiose aus Traditionspflege und wohlig-vertrautem Heimatgefühl, für die vielen auswärtigen Besucher ein sehenswert-feuriges Spektakel. Trotz zwischenzeitlichem Nieselregen und etwas Wind hätten die Bedingungen schlechter sein können, lautete das einhellige Urteil der Jury auf dem Kanonenturm, von dem alle Feuer und Schaubilder perfekt zu sehen sind. Für eben jene Jury ist die Aufgabe, das schönste Feuer und das schönste Schaubild zu küren eine sich alljährlich wiederholende Herausforderung - auch diesmal. Denn das, was die vier Huten samt der schon seit Wochen im Vorfeld aktiven „Schanzenmännchen“ da mit Unmengen an Reisig und Pechfackeln in die Weinberge gezaubert hatten, sucht zweifellos seinesgleichen.
Knolleköpp und Spannung
Wie immer griffen Niddehöde, Ahrhöde, Ovvehöde und Addemechshöde in ihren Schaubildern historische, aber auch aktuelle Themen auf - vom 75-jährigen Jubiläum des Heimatvereins „Alt-Ahrweiler“ bis zum Weinfest-Pin ohne Weinglas. Doch nicht nur auf den Bergen, auch im Tal hat der Ahrweiler Martinstag einiges zu bieten. Vor allem den sich durch die Stadt leuchtenden Martinszug mit den unzähligen, fast immer selbst gebastelten Laternen der Schul- und Kindergartenkinder. Dabei wird auch die Tradition der Laternen aus „Knolleköpp“ gepflegt, deren schönste Exemplare auch diesmal wieder prämiert wurden. Auf dem übervölkerten Marktplatz sorgte wie eh und je die Frage nach dem Feuer- und Schaubild-Sieger für elektrisierende Spannung, bevor das Jury-Urteil endlich vom Balkon der Räumlichkeiten des Heimatvereins verkündet wurde: Den Siegerteller des Bürgermeisters für das schönste Feuer durfte die Oberhut gen Himmel recken, der Wanderpreis von Dechant Jörg Meyrer für das beste Schaubild ging an die Ahrhut, die damit ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigte - grenzenlosen Jubel inklusive.