Cäcilienchöre 1863/1985 zelebrierten großes Jubiläumskonzert
„Menschen über Jahrzehnte hinweg verbunden“
Sieben Gastchöre waren zum Jubiläum nach Heimersheim gekommen
Heimersheim. Ein seltenes und bemerkenswertes Jubiläum konnten kürzlich die Cäcilienchöre 1863/1985 e.V. Heimersheim zelebrieren: seit nunmehr über 160 Jahren widmet man sich mit viel Leidenschaft und noch mehr Herzblut dem Gesang und ist damit einer der ältesten und etabliertesten Chöre der Region. Faktisch feiert man heuer sogar schon den 161. Geburtstag, da eine entsprechende Festivität im vergangenen Jahr noch nicht möglich war. An der Grundintention des Chores, bzw. der Chöre hat sich auch nach weit über anderthalb Jahrhunderten nichts geändert: man bereitet den Menschen mit hochklassigem Chorgesang Freude und eine gute Zeit. All das gab es auch beim großen Jubiläumskonzert in der voll besetzten Landskroner Festhalle, bei dem die Heimersheimer nicht „nur“ selbst sangen, sondern auch sieben Gastchöre geladen hatte. Sichtlich begeistert begrüßte der Vorsitzende Egon Linden die zahlreichen Gäste, nachdem der Jubiläumschor MGV Cäcilia Heimersheim mit „Ich wollte nie erwachsen“ sein von Peter Maffay einen überaus stimmungsvollen Opener abgeliefert hatte und daran mit „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ und dem Höhner-Song „Alles dreht sich im Kreis“ nahtlos anknüpfte.
Neunzehn Gründungsmitglieder
Peter Diewald, erster Beigeordneter der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, blickte in seiner Festrede auf die lange Historie der Cäcilienchöre zurück, die mit der Gründung am Tag der heiligen Cäcilia des Jahres 1863 begann. Neunzehn Herren hatten an jenem Tag den Männergesangverein Heimersheim aus der Taufe gehoben. Max Stenz, Vater des heutigen Ehrenmitglieds Gisbert Stenz, erweckte den MGV nach dem zweiten Weltkrieg wieder zu neuem Leben. Die Chorgemeinschaft, also der gemischte Chor und damit der zweite Teil der Cäcilienchöre Heimersheim, wurde 1985 aus verschiedenen Mitgliedern bereits bestehender musikalischer Gruppierungen, des Kirchenchores, einer Frauensingschar des Mandolinenvereins sowie einzelnen Männern des MGV gebildet. Zu Beginn fungierten der Männerchor und die Chorgemeinschaft als jeweils eigenständige Vereinigungen, die lediglich durch eine gemeinsame Chorleitung und auch gemeinsame Auftritte verbunden waren. Im Laufe der Jahre rückte man aber auch verwaltungstechnisch näher zusammen, sodass im Jahr 2014 letztlich eine komplette Zusammenlegung mit einer gemeinsamen Vereinsführung, aber getrennten Abteilungen, jedoch mit einer gemeinsamen, modifizierten Satzung vollzogen wurde. Seither sind beide Vereine unter der offiziellen Bezeichnung „Cäcilienchöre 1863 / 1985 e.V. Heimersheim“ aktiv und haben sich musikalisch bis zum heutigen Tag stets weiterentwickelt.
Von „We are the World“ zum „kleinen grünen Kaktus
„Das gemeinsame Musizieren und singen hat Menschen über Jahrzehnte hinweg verbunden und verbindet bis heute. Musik ist ein kurzer Urlaub vom Alltag, Balsam für die Seele“, so Peter Diewald. Auch Karl Wolff, Vorsitzender des Chorverbandes Rheinland-Pfalz, überbrachte den Cäcilienchören seine Glückwünsche und das musikalische Programm ließ im wahrsten Sinne des Wortes keine Wünsche offen. Die Chorgemeinschaft Cäcilia Heimersheim übergab nach drei Stücken, darunter der Michael-Jackson-Evergreen „We are the World“ die Bühne an den MGV 1880/86 Hahnheim aus Rheinhessen, der unter anderem mit „Ich war noch niemals in New York“ ordentlich Mitsingpotential im Gepäck hatte. Eher klassisch aber die Hallen-Akustik ebenfalls optimal nutzend trat die Chorgemeinschaft Ahrweiler-Walporzheim auf, die mit „Grüße mir die Reben, Vater Rhein“ dem nicht zuletzt auch in Heimersheim omnipräsenten Wein huldigte. Wuchtig und dennoch gefühlvoll präsentierte sich der gemischte Chor „Klippenklang“ Marienfels aus dem Taunus – kein Wunder bei solch einem auf den Punkt passenden „Phantom der Oper“-Medley.
Furioses Finale
Dem stand der Männerchor Bachem 1904 in nichts nach, der dank „Kumbaya, my Lord“ auch die spirituelle Seite des Chorgesangs berücksichtigte. Den populären Klassiker „One Moment in Time“ gab es anschließend vom gemischten Chor Oberbreisig und als der MFC Bad Neuenahr Männerchor 1862 und Frauenchor den kleinen grünen Kaktus zelebrierte, wippte wohl jeder im Saal mit. Der MFC konnte dabei gleich auf den Brettern die die Welt bedeuten bleiben um gemeinsam mit den Cäcilienchören mit „You raise me up“ und „Gabrielas Song“ für das furiose Finale zu sorgen.