75 Jahre Johannesmissionare in Leutesdorf
Nah an den Sorgen und Nöten der Menschen
Leutesdorf. Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann hat der Ordensgemeinschaft der Missionare vom Heiligen Johannes dem Täufer für ihr Engagement in den vergangenen 75 Jahren gedankt. „Es ist gut, dass wir Sie in unserem Bistum haben – das sage ich ganz persönlich“, würdigte der Bischof die Verdienste der Johannesmissionare. Anlässlich ihres Jubiläums feierten die Brüder gemeinsam mit Wegbegleitern und den Johannesschwestern von Maria Königin in der Leutesdorfer Wallfahrtskirche einen Gottesdienst und trafen sich anschließend zu einer Begegnung.
Der neue Generalsuperior, Pater Mathew Kureekattil, begrüßte die Gemeinde mit den Worten: „Mit großer Dankbarkeit feiern wir das Jubiläum. Wir erleben die Gegenwart Gottes bei uns.“ Pater Mathew wurde erst kurz vor den Jubiläumsfeierlichkeiten während des Generalkapitels von seinen Mitbrüdern gewählt.
Stärkung des Glaubens
Die Gründung des Ordens erfolgte durch Johannes Haw, einen Trierer Bistumsgeistlichen. Der Orden wurde im Mai 1948 kanonisch errichtet. Bereits vorher engagierte sich Haw in der Alkoholikerfürsorge in Leutesdorf. Er setzte sich für Mäßigung und Enthaltung von alkoholischen Getränken ein. Ihm war es ein besonderes Anliegen, dass die von Alkoholabhängigkeit betroffenen Menschen nicht nur fachliche Beratung und Begleitung erhielten, sondern auch im Glauben gestärkt wurden. Die Johannesmissionare und -schwestern arbeiten bis heute in der Betreuung von Wohnungslosen und entlassenen Strafgefangenen, in Altenheimen, in Sozialdiensten und in der Glaubensverkündigung - immer nah an den Sorgen und Nöten der Menschen.
Kontakt zur Welt wahren
„Eine wichtige Botschaft ist für uns, in Kontakt mit den Menschen zu treten und nicht in einer Blase zu leben sowie offen für die großen Themen der Welt zu sein“, sagte Bischof Ackermann in seiner Predigt. Dies gelte nicht nur für Hauptamtliche in der Kirche, sondern für alle Getauften. Denn Jesus sei keine ferne Gestalt in der Vergangenheit. „Er begegnet uns in den Menschen und in den Zeichen unsrer Zeit“, betonte Ackermann und schlug damit einen Bogen vom Sonntagsevangelium zu den Johannesmissionaren. Missionarisch zu sein, bedeute für den Bischof, Jesus Christus als lebendige Realität im eigenen Leben zu verstehen. „Wer das ernsthaft tut, dessen Leben ändert sich und das macht andere Menschen neugierig und lässt sie fragen: Was ist das für eine Energie, aus der du lebst?“ Missionarisch sei für ihn daher, Menschen neugierig zu machen und das Bekenntnis im Alltag, Jesus als Sohn des lebendigen Gottes ernst zu nehmen.
Internationales Flair
Die Missionare vom Heiligen Johannes dem Täufer haben Niederlassungen in Portugal, Afrika und Indien. Diese Internationalität wurde auch während des festlichen Gottesdienstes erlebbar: Zwei Lesungen und Fürbitten wurden in unterschiedlichen Sprachen vorgetragen. Prälat Dr. Georg Holkenbrink, Bischofsvikar für die Orden, und Pfarrer Dr. Christian Scheinost, der örtliche Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Bad Hönningen-Rheinbrohl, standen als Konzelebranten am Altar. Die Eucharistiefeier wurde musikalisch vom Kirchenchor gestaltet.BA