Raiffeisenring wird ab 24. Oktober zur Einbahnstraße
Oberbürgermeister Jan Einig: „Wir folgen dem Wunsch der Anwohner“
Heddesdorf. Der Raiffeisenring im Stadtteil Heddesdorf wird dauerhaft zur Einbahnstraße. Neuwieds Ordnungsamtsleiter Gerhard Schneider teilt mit, dass die Vorarbeiten nun abgeschlossen sind, so dass wie angekündigt am kommenden Dienstag, 24. Oktober, die entsprechenden Schilder aufgestellt und die Markierungen aufgebracht werden. Ab dann gilt die neue Regelung.
Oberbürgermeister Jan Einig und Beigeordneter Ralf Seemann betonen in diesem Zusammenhang, dass die Stadt Neuwied damit dem eindeutigen Wunsch der Mehrheit der Anwohnerinnen und Anwohner folgt. „Wir haben eine Bürgerversammlung durchgeführt und dabei auch die Nachteile dieser Lösung aufgezeigt. Das Stimmungsbild war trotzdem eindeutig. Also setzen wir es um“, macht der OB deutlich. Aus straßenverkehrsrechtlicher Sicht spreche nichts dagegen und auch er hofft, dass sich die Erwartung der Anwohner erfüllt, dass es künftig weniger gefährliche Situationen und einen besseren Verkehrsfluss auf der engen Straße geben wird. Einig gibt aber auch zu bedenken, dass sich die individuellen Wege teilweise verlängern und die neue Regelung die Autofahrer auch dazu verleiten könnte, mehr Gas zu geben.
„Es wird Kontrollen geben“, kündigt Stadtrat Seemann als Ordnungsdezernent an und stellt unabhängig davon fest, dass es für die neue Regelung keine Testphase mehr gibt. „Wir haben die Einbahnregelung ja bereits aufgrund einer Baumaßnahme unserer Servicebetriebe praktisch auf einem Teilstück erprobt“, erinnert er.
Künftig werden die Autos den Raiffeisenring nur noch gegen den Uhrzeigersinn befahren. Ausgenommen ist der westliche Straßenast im Bereich des Ringmarktes, konkret zwischen Wilhelm-Schweitzer-Straße und Ringstraße. Hier bleibt es beim Begegnungsverkehr. Radfahrer können dagegen weiterhin den gesamten Ring in beiden Richtungen befahren. „Die Prüfung hat ergeben, dass einer Freigabe nichts im Wege steht“, berichtet Andreas Grass vom städtischen Ordnungsamt und ergänzt, dass an einigen Stellen noch rot eingefärbte Schutzzonen für Radfahrer eingerichtet werden.
Auch der parallel verlaufende Liliengarten wird zur Einbahnstraße. Hier wird die Fahrtrichtung aber künftig im Uhrzeigersinn sein, damit die vorhandenen Schrägparkplätze weiterhin problemlos genutzt werden können.
Apropos Parkplätze: Deren Gesamtzahl wird sich durch die Maßnahme nicht verändern. „Die Beschwerden über fehlende Stellplätze hören wir schon lange. Wir würden auch gern zusätzliche schaffen, aber leider geben die Voraussetzung im Ring es nicht her. Das haben wir aber sowohl in der Bürgerversammlung, als auch in zahlreichen Gesprächen immer wieder deutlich gemacht“, erklärt Tiefbauamtsleiter Manfred Reitz.
„Als der Raiffeisenring vor rund 60 Jahren konzipiert wurde, hat man mit dieser Zahl an Fahrzeugen schlicht noch nicht gerechnet“, sagt Oberbürgermeister Jan Einig. „Die einzige Möglichkeit wäre jetzt, dass wir Grünflächen opfern. Das kommt für mich aber nicht infrage. Außerdem gibt es einen entsprechenden Stadtratsbeschluss“, unterstreicht er und erinnert daran, dass vor circa fünf Jahren noch rund 60 zusätzliche Parkplätze in damalige Grünflächen hinein geschaffen worden sind. BA