Museumstag in Lahnstein lockte viele Gäste
Pfingstkrone hing erstmals wieder in der Hintermauergasse
Lahnstein. Gut besucht waren die Lahnsteiner Museen trotz verregnetem Pfingstwetter. Erstmals hing am Kleinen Wehrturm in der Hintermauergasse eine Pfingsteierkrone mit rund 500 Eiern an 13 Strängen. Den christlichen Brauch erklärte der Förderkreis am Stadtmauerhäuschen. Alte Fotos zeugten von den zahlreichen Kronen, die im 20. Jahrhundert noch über die Stadt Oberlahnstein verteilt hingen. Was darunter gesungen und getanzt wurde, konnte nachgelesen werden: 20 Kinder- und Volkslieder wie „Die Anna saß auf einem Stein“ oder „Das arme Dorfschulmeisterlein“ hatte der Förderkreis zusammengetragen.
Die Damen und Herren berichteten aus eigener Erfahrung von dem Brauch und erzählten, wie manch Lahnsteiner bei Tanz und Spiel die Liebe seines Lebens kennenlernte. Natürlich durfte auch wieder das schmale Stadtmauerhäuschen bis auf den obersten Speicher bestiegen und bestaunt werden.
Hoch hinauf ging es auf den 700 Jahre alten Hexenturm – nur wenige Gebäude in der Stadt sind älter. Als der Turm zum Schutz der Stadt erbaut wurde, lag der Baubeginn der Zollburg am Rheinufer (Martinsschloss) noch keine 50 Jahre zurück und der Kurfürst hatte vom Kaiser erst wenige Tage zuvor die Stadtrechte für Oberlahnstein erhalten. Während ein Lokalhistoriker am Museumstag mit seinen Gruppen die oberen Räume bis zur Wehrplatte bestieg, passte Hermann Casper im Erdgeschoss, dem mittelalterlichen Verlies, auf die Schätze der Vor- und Frühgeschichte auf und erzählte von Steinzeitmenschen, Kelten, Römern und Franken.
Närrischer ging es im Martinsschloss zu. Eva Bonn und ihr Team begrüßten die ersten Besucher nach der langen Winterpause und berichteten von Traditionen rund um die fünfte Jahreszeit. Wer den Tag der Museen verpasst hat, hat nun jeden Sonntag von 15 Uhr bis 16.30 Uhr die Möglichkeit, das Fastnachtsmuseum aufzusuchen, um Requisiten, Orden und Pins sowie alte Fotoschätze zu betrachten und allerlei karnevalistischen Anekdoten zu lauschen.
Auch das Bergbaumuseum zog rund 80 Interessierte nach Friedrichssegen. Stadtarchivar Bernd Geil und Herr Schupp verdeutlichten am Modell die Ausdehnung und Geschichte des einstigen Bergbaudorfes. Das kleine Museum im Ahlerhof hat ab sofort wieder jeden Dienstag von 14 bis 17 Uhr geöffnet und macht nun auch über Facebook auf sich aufmerksam.Pressemitteilung Stadt Lahnstein