Bewegende Momente in Verdun
Rheinbacher Schüler erleben Geschichte hautnah
Rheinbach. Erstmals fuhren Schülerinnen und Schüler aller drei weiterführenden Schulen in Rheinbach mit dem Verein „Partnerschaft des Friedens Rheinbach-Douaumont/Vaux“ nach Verdun. Die 35 Schüler, begleitet von vier Lehrkräften und dem Vereinsvorsitzenden Stefan Raetz, repräsentierten die deutsche Delegation zum 105. Jahrestag des Waffenstillstandes des Ersten Weltkrieges. Sie nahmen an offiziellen Zeremonien im Beinhaus, auf dem Nationalfriedhof von Douaumont und in der Kathedrale von Verdun teil. Stefan Raetz legte zusammen mit den Bürgermeistern von Verdun, Samuel Hazard, und Douaumont-Vaux, Armand Falque, unter militärischen Ehren einen Kranz am Denkmal zu Ehren der Toten von Verdun nieder. Für die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Rheinbach, des Sankt Josef Gymnasiums und des städtischen Gymnasiums waren dies bewegende Momente. Stefan Raetz betonte die Bedeutung des Eintretens für Frieden und Völkerverständigung, insbesondere angesichts aktueller Konflikte. Symbolisch entzündeten Schüler der drei Schulen die Flamme für den unbekannten Soldaten im Beinhaus von Douaumont, umgeben von den Überresten von 130.000 Toten. Auf dem Nationalfriedhof mit seinen 16.000 weißen Kreuzen setzten sich die Jugendlichen mit den Schicksalen junger Männer auseinander, die in der Schlacht von Verdun ihr Leben ließen – eine Schlacht, in der 1916 alle 40 Sekunden ein Soldat starb.
Ein weiterer Bestandteil der Fahrt war der Besuch der von Rheinbacher Schülern gepflanzten Obstbäume im zerstörten Dorf Douaumont und eine Wanderung zum Fort Douaumont, das auch einen deutschen Soldatenfriedhof mit der Bronzestatue „Der Abschied“ von Pater Ludwig aus Rheinbach beherbergt. Die Teilnehmer waren sich einig über die Wichtigkeit dieser von Spenden unterstützten Fahrten nach Verdun, der „Weltstadt des Friedens“. Sie betonten, dass Verdun ein Ort sei, an dem man das Leid des Krieges spüren und die Notwendigkeit des friedlichen Miteinanders erkennen kann.BA