Exkursion des Mittelrhein-Gymnasiums Mülheim-Kärlich
Schülerinnen und Schüler schnuppern Luft im „Ruhrpott“
Mülheim-Kärlich. Vor Kurzem erkundeten die beiden Erdkundeleistungskurse der Jahrgangsstufen 11 und 12 gemeinsam mit Herrn Lambert und Frau Freund eine der größten Metropolregionen Europas: das Ruhrgebiet. Im Rahmen einer geführten Rundtour des Regional Verbands Ruhr (RVR) durch das westliche Ruhrgebiet entdeckten sie die Städte Essen, Bottrop, Oberhausen und Duisburg. Ziel war es, die industriell geprägte Region kennenzulernen und die Transformation vom Kohle- und Stahlrevier hin zu einem modernen Wirtschafts- und Kulturraum zu erleben.
Die Exkursion stand im Zeichen des Strukturwandels, den das Ruhrgebiet vollzogen hat. Anfangs noch ein agrarisch geprägter Raum stieg das Ruhrgebiet im Zuge der Industrialisierung und den damit verbundenen Innovationen zu einem der führenden Montanreviere auf. Von zwei solcher Industrieanlagen, die heute unter Denkmalschutz stehen, konnten sich die Schülerinnen und Schüler vor Ort ein Bild machen. Neben der Zeche Zollverein in Essen und der angeschlossenen Kokerei besichtigten sie ebenfalls einen ehemaligen Hochofen im Landschaftspark Duisburg Nord.
Nach der Kohle- und Stahlkrise und im Zuge der einsetzenden Deindustrialisierung sowie Tertiärisierung waren Umnutzungen und Revitalisierung auf Industriebrachen die Folge. Als Paradebeispiel gilt hierfür die „neue Mitte Oberhausen“ bzw. das CentrO, eine nach amerikanischem Vorbild angelegte Shoppingmall. Aber auch im Landschaftspark Duisburg Nord konnten die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie die ehemaligen Industrieanlagen umgenutzt wurden: beispielsweise der Gasometer als Tauchhalle, ein Bunker als Kletterpark oder Kraftzentralen als Konzert- und Veranstaltungshallen. Auch die Aussicht vom Hochofen bot spektakuläre Blicke über das Ruhrgebiet.
Die negativen Folgen der Montanindustrie wurden auf der Halde Beckstraße beleuchtet, auf der sich der bekannte Aussichtspunkt „Tetraeder“ befindet. Am Ende des Tages kehrten wir mit vielen neuen Eindrücken und einem erweiterten Verständnis der geographischen Entwicklung des Ruhrgebiets zurück. Die Teilnehmenden waren beeindruckt von den vielfältigen Aspekten der Region, die sie erleben durften. Ein besonderer Dank galt dem RVR für die ausgezeichnete Organisation und die informative Führung.