Nachbarschaftstreff von Mehrgenerationenhaus, Familienbildungsstätte und Maltesern bietet kleine Erholungsoase
Sich einfach fallen lassen und gemütlich Zeit verbringen
Ahrweiler. Jeden Dienstag ab zehn Uhr verwandelt sich das Grundstück der Weststraße 6 in Ahrweiler in einen lebendigen Nachbarschaftstreff. Hier versammeln sich wöchentlich Menschen aus der Umgebung, um gemeinsam zu singen, zu klönen und bei Kaffee und Kuchen zu lachen. Der Treffpunkt bietet die Gelegenheit, sich zu vernetzen und gemütliche Zeit miteinander zu verbringen.
Das bemerkenswerte an diesem Treff ist, dass die meisten der regelmäßig erscheinenden, vorwiegend älteren Teilnehmer vor der Flutkatastrophe von 2021 kaum Kontakt miteinander hatten. Erst die gemeinsamen Erfahrungen während und nach der Hochwasserkatastrophe führten zu einem gesteigerten Bedürfnis nach Gemeinschaft und gegenseitiger Unterstützung. Dieses Bedürfnis griffen das Mehrgenerationenhaus und die Familienbildungsstätte auf und etablierten mit Unterstützung der Malteser Fluthilfe den Nachbarschaftstreff. Das Angebot zieht mittlerweile regelmäßig Besucher aus dem gesamten Stadtgebiet an.
Sozialfachwirtin Marion Surrey vom Mehrgenerationenhaus und Anita Heuser von der Familienbildungsstätte berichten von der gestärkten Vernetzung unter den Teilnehmern. Durch den Treff konnten beispielsweise Wohnungen vermittelt und gesetzliche Betreuungen organisiert werden. Der von den Maltesern bereitgestellte Container „Treffpunkt für alle Generationen“ dient nicht nur dem wöchentlichen Nachbarschaftstreff, sondern auch als Veranstaltungsort für andere Initiativen wie einen Reparaturtreff, Eltern-Kind-Treff, Selbsthilfegruppen und kreative Zusammenkünfte.
Der Fokus liegt dabei auf dem Wohlbefinden der Besucher. Rentnerin Marie-Luise Keuler, eine regelmäßige Besucherin, betont den Zusammenhalt und den freundschaftlichen Austausch. Die Vielfalt des Programms, organisiert von Christa Gies (Mehrgenerationenhaus) und Nicole Taskesen (Malteser), trägt maßgeblich zur Attraktivität des Treffs bei. Unter anderem gibt es Themendienstage wie den Suppentag, Bingo-Tag und musikalische Veranstaltungen.
Nach der Flutkatastrophe wurde schnell gehandelt, um diesen Treffpunkt zu schaffen. Marion Surrey erinnert sich an die Herausforderungen direkt nach dem Hochwasser. Der Gedanke, einen barrierefreien Treff auf dem Außengelände zu installieren, entstand aus dem Bedarf der Menschen nach Zusammenkunft. Dank der Malteser Fluthilfe konnte dieser Gedanke schnell realisiert werden.
Ein Jahr nach der Flut nahm der Nachbarschaftstreff seinen Betrieb auf. Die Container wurden durch die Hilfsorganisation beschafft, und das Projekt wurde gemeinschaftlich umgesetzt. Marion Surrey, selbst von der Flut betroffen, sieht in dem Treff einen Ort der Geborgenheit und des Rückzugs. Die positive Resonanz der zahlreichen Besucher bestätigt den Erfolg des Konzepts. Während sich die Teilnehmer am Nachmittag verabschieden, ist die Vorfreude auf das nächste Treffen bereits spürbar.
BA