Spendenübergabe im Ahrtal
Mayschoß.. Es ist der 14. Juli 2021 gegen 21 Uhr. Einige Einwohner der kleinen Gemeinde Mayschoß im Ahrtal versammeln sich am Dorfplatz als dieser knöchelhoch unter Wasser steht. Eigentlich für Mayschoßer nichts Ungewöhnliches, die rund 950 Seelen der Gemeinde sind alle paar Jahre von solch kleineren Hochwasser-Ereignissen betroffen, und so macht sich auch niemand ernsthaft Sorgen, auch weil im Jahr 2018 erst die neuen Hochwasserschutzmaßnahmen fertiggestellt wurden. Zu diesem Zeitpunkt ahnte niemand, dass sich ein paar Kilometer flussaufwärts riesige Wassermassen vor den Brücken stauten.
Gegen 22 Uhr brachen Brücken und Stauwehre – eine Flutwelle von fast 10 Metern Höhe riss auf ihrem Weg durch das Ahrtal alles nieder, was sich ihr in den Weg stellte: Häuser, Brücken, sogar die Bahnstrecke. Die meisten Häuser standen bis zum zweiten Geschoss komplett unter Wasser, wenn die Häuser nach der Flutwelle überhaupt noch standen. Zerstörte Straßen erschwerten den Einsatz der Hilfskräfte, die aus ganz Deutschland angereist waren. Auch heute noch, zweieinhalb Jahre später, sind die Ausmaße der Katastrophe deutlich zu sehen: Eingestürzte Häuser, Berge von Schutt und Geröll, Brückenreste. In der Nacht auf den 15. Juli verloren 135 Menschen ihr Leben, noch viel mehr verloren ihr Haus, ihr Hab und ihr Gut. Umso mehr ist der Einsatz von vielen Ehrenamtlichen hervorzuheben, die auch heute noch vor Ort Engagement zeigen und versuchen, die Lage für Betroffene erträglicher zu machen. Anlässlich des 200 (+2)-jährigen Kirchenjubiläums in Feldkahl bestritten der Gesangverein Liederkranz Feldkahl und die Feldkahler Musikanten im November 2022 ein Konzert, dessen Spendeneinnahmen den Flutopfern im Ahrtal zu Gute kommen sollte.
Die Summe wurde von beiden Vereinen auf 1200 Euro aufgerundet und am 9. Dezember direkt im Ahrtal von Birgit Schüßler aus Hösbach („Ein Herz für das Ahrtal“) übergeben an Anneliese Baltes vom Jugendtreff Mayschoß, Angelika Horst vom Café mit Herz und Anke Barteit vom kleinen Wunscherfüller, die sich alle vier gemeinsam sehr für das Ahrtal und für die verschiedensten Belange der dort lebenden Menschen engagieren. Zusammen mit Birgit Schüßler reisten dann Franz Hartmann (Vorsitzender Gesangverein), Jürgen Hartmann (Vermittler zu Birgit Schüßler) und Sebastian Reuß (Vorsitzender Musikverein) nach Mayschoß, um sich ein Bild vor Ort zu machen und mit Betroffenen zu sprechen.
BA