Erforscht wird, wie große Wassermengen schadlos durch Wohngebiete abgeleitet werden können
Starkregen und Sturzflut: Ahrbrück wird Testgebiet
Ahrbrück. Am Mittwoch, 26. Juni 2024 ab 10:00 Uhr, werden die Straßen „Auf der Ley“ und die „Steinerbergstraße“ im Ahrbrücker Ortsteil Pützfeld für etwa drei Stunden wissenschaftliches Testgelände. Erforscht wird, wie große Wassermengen schadlos durch Wohngebiete abgeleitet werden können. Die Freiwillige Feuerwehr Ahrbrück unterstützt die Forschungsarbeit mit ihren Pumpen und Schläuchen.
Starkregenereignisse und daraus entstehende Hochwasser und Sturzfluten haben zugenommen. Nicht selten haben sie zu großen Schäden an der Infrastruktur und vereinzelt sogar zu Verletzten und Todesopfern geführt. Um auf solche Ereignisse besser reagieren zu können, sind sogenannte Notabflusswege wichtig. Sie stellen eine Möglichkeit dar, Wassermengen möglichst schadlos durch Wohngebiete abzuleiten.
Die Universität Trier, die Hochschule Trier mit dem Umwelt-Campus Birkenfeld, die Hochschule Koblenz, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, der Softwareentwickler Disy Informationssysteme GmbH sowie die Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann & Partner bilden seit Februar 2022 eine auf drei Jahren angelegte Forschungsgemeinschaft für das Verbundforschungsprojekt „Urban Flood Resilience – Smart Tools“ (FloReST). Die Forschungsgemeinschaft wird in Pützfeld mit fachlicher Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr entsprechende Gewässerströme simulieren. Der Wasserabfluss wird mit Drohnen aus der Luft beobachtet. Die dadurch erlangten Daten ermöglichen Technologien mit künstlicher Intelligenz zukünftig Notabflusswege durch Machine-Learning-Verfahren auch ohne die ressourcen-intensive detaillierte Anpassung hydraulischer Modelle für große Einzugsgebiete nachweisbar zu machen. Dadurch sollen Maßnahmen zur Hochwasser- und Sturzflutvorsorge zielgenau geplant und umgesetzt werden können.
In enger Abstimmung mit den Pilotkommunen, Fachverbänden und betroffenen Bürgerinnen und Bürgern sollen nachhaltige und lokal angepasste Maßnahmen zur Hochwasser- und Sturzflutvorsorge entwickelt werden. Dabei stellt die kontinuierliche Einbindung bereits von Sturzfluten betroffener Kommunen sicher, dass sich die entwickelten Maßnahmen auch in die Praxis übertragen lassen.
Die Ortsgemeinde Ahrbrück und die Verbandsgemeinde Altenahr bitten die Bürger für mögliche Verkehrsbehinderungen und Einschränkungen während der Forschungsarbeiten um ihr Verständnis