Klimaschutz-Aktive im Gespräch mit Bürgermeisterin Kalkbrenner
Tempo beim Klimaschutz erhöhen
Swisttal.„Das aktuelle Urteil vom Bundesverfassungsgericht zum Klimaschutzgesetz gibt Anlass, dass Dinge nun schneller auf den Weg gebracht werden müssen“, so Frau Kalkbrenner gegenüber der Klimaschutz-Gruppe Parents for Future. Diesem Vorhaben sollen jetzt vermehrt Taten folgen. So will die Bürgermeisterin schon bald einen „KlimaTalk“ mit dem EU-Klimabotschafter Frank Abschlag überparteilich für alle Ratsmitglieder organisieren. „Wir freuen uns sehr, dass die von uns vermittelte Weiterbildung schon bald stattfinden kann. Für die Kommunalpolitik ist hierbei interessant, dass sie sich insbesondere auf kommunale Spielräume und Fördermöglichkeiten konzentrieren wird“, so Angela Austermann von den Parents for Future. Denn auch Swisttal wird den Weg in Richtung Klimaneutralität einschlagen müssen. „Ich begrüße es sehr, dass zunehmend ein gesetzlicher Rahmen für Klimaschutz in der Kommune vorgegeben wird“, so Kalkbrenner. Die Klimaschützer:innen der Region hatten sich vorgenommen, nach der Kommunalwahl alle 100 Tage den Bürgermeister:innen von Bornheim, Swisttal und Weilerswist auf den Zahn zu fühlen, wie ernst sie den Klimaschutz vor Ort nehmen. „Wir haben das Gefühl, dass das Thema in Swisttal jetzt ernster genommen wird“, so Martin Koch von den Parents. Herr Müllenborn von der Gemeindeverwaltung und Leiter des Gebäudemanagement war ebenfalls bei dem Gespräch anwesend. Er betont insbesondere das hohe Potential und die Möglichkeiten der Photovoltaik-Nutzung. Sie spielt in der Energiewende eine tragende Rolle. Hier bieten sich für die Bürger:innen in Swisttal die Möglichkeit sich selbst mit Energie zu versorgen, Kosten zu sparen und sich beispielsweise auch an Kooperationsprojekten auf öffentlichen Gebäuden und Freiflächen zu beteiligen. Sobald es wieder geht, will die Kommune über die Förderung von Solarenergie in Swisttal informieren.
Angesprochen wurde auch das hohe Potential von Agri-Photovoltaik, speziell für den in der Gemeinde angesiedelten Beeren-Anbau. Dabei werden Freiflächen gleichzeitig für Photovoltaik und Landwirtschaft genutzt. Im Zuge des Klimawandels gewinnt diese Technik an Bedeutung, weil die Austrocknung des Bodens und Pflanzenschäden durch zu intensive Sonnenbestrahlung oder vermehrte Wetterextreme wie Hagelschlag gemindert werden können. Neben dem Schutz der Pflanzen stellen diese PV-Anlagen eine weitere attraktive Einnahmequelle dar. Außerdem sind sich die Bürgermeisterin und Parents for Future einig, dass ein attraktives und sicheres Alltags-Radwegenetz ein wichtiger Bestandteil zur Mobilitätswende darstellt. Ganz aktuell soll das Radwegenetz mittels Förderung durch die Bezirksregierung Köln erweitert werden. „Sicher ist, dass uns die Aufgaben zum Klimaschutz nicht ausgehen werden“, so Michael Austermann. „In 100 Tagen klopfen wir wieder an und fragen nach, aus welchen Vorhaben Taten geworden sind.“ Das Geschenk vom ersten Treffen der Parents for Future Bornheim/ Swisttal/ Weilerswist, ein großes bei einer Aktion gestaltetes Bild, hängt nun als sichtbares Zeichen im Rathaus der Gemeinde.