Historisches Rokoko-Portal in Weißer Gasse
Umfangreiche Restaurierung geplant
Koblenz. Das denkmalgeschützte Portal des ehemaligen Dominikanerklosters und späteren Garnisonslazaretts in der Weißen Gasse aus dem Jahr 1754 bedarf einer umfassenden Restaurierung. Die letzte Maßnahme dieser Art liegt 40 Jahre zurück und Umwelteinflüsse sowie ungeeignete Materialien haben dem Denkmal im Laufe der Zeit zugesetzt.
Die anstehende Restaurierung und Instandsetzung organisiert das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) unter der Projektleitung von Michaela Joeres in Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde.
Nach einer ersten Begehung des Portals wurden vor allem Oberflächenschäden festgestellt, die auf Schäden an der Wasserführung, aber auch auf ungeeignete Materialien und alte Reparaturen zurückzuführen sind. Nach weiteren Begehungen wurde jedoch deutlich, dass die Schäden größer sind als zunächst angenommen. Das schmiedeeiserne Tor ist seit langem so ungünstig mit dem Sandsteinportal verbunden, dass mehrere Teile des Portals stark geschädigt sind und einer umfangreichen Instandsetzung bedürfen.
Die Projektverantwortlichen zogen das Institut für Steinkonservierung (IFS) hinzu, das als naturwissenschaftliche Beratungsstelle der Landesdenkmalpflege diese bei anstehenden Restaurierungsmaßnahmen an Baudenkmälern aus Naturstein in Materialfragen berät. Das IFS betonte in seiner Stellungnahme die Wichtigkeit einer umfassenden Bestands- und Zustandskartierung dieses bedeutenden Kulturdenkmals, so dass Ende September das Vermessungsamt das Portal mittels Laserscan und photogrammetrischen Aufnahmen erfasste. Aus den gewonnenen Daten wurden anschließend ein 3D-Modell des Portals sowie Planungsunterlagen für die Restaurierung erstellt.
Die Ausführung der Arbeiten, insbesondere die Steinmetz- und Restaurierungsarbeiten, erfordern spezielle Kenntnisse und Erfahrungen, die nur von Fachleuten oder Firmen mit denkmalpflegerischer Kompetenz ausgeführt werden können.
Mit den vorbereitenden Arbeiten wird nun im Herbst begonnen. Zunächst sollen in einer Probeachse am Denkmal das geeignete, substanzschonende Reinigungsverfahren, -mittel und der Reinigungsgrad ermittelt werden. Ziel ist es, Verschmutzungen, schädliche Verkrustungen und zu dichte Farbschichten zu entfernen bzw. zu verdünnen, wobei die Restpatina erhalten bleiben soll. Außerdem wird eine umfassende Bestands- und Zustandskartierung durchgeführt. Basierend auf den Ergebnissen dieser Voruntersuchungen wird das Maßnahmenkonzept mit den Denkmalbehörden abgestimmt.
Die anschließend geplanten Restaurierungsmaßnahmen dienen in erster Linie der Sicherung des Bestandes und der Verbesserung der Wasserführung. Dazu gehören unter anderem eine Fugensanierung und der Austausch von nicht mehr zu rettenden Steinen durch Vierungen. Eine vollständige Wiederherstellung des Neuzustandes des Portals wäre nicht denkmalgerecht und wird daher nicht angestrebt. Die Durchführung dieser Restaurierungsarbeiten ist witterungsabhängig für das kommende Frühjahr vorgesehen.
BA