Unsichtbares sichtbar machen
Kreis Ahrweiler. In der archäologischen Forschung steht seit einigen Jahren weltweit ein breites Spektrum moderner Methoden zur Verfügung. Eine besonders wichtige nicht-invasive Untersuchungsmethode ist die geophysikalische Prospektion. Mit hochsensibler Messtechnik können spezielle Geräte verschiedene Eigenschaften des Untergrunds erfassen. Dies ermöglicht in der Regel die Sichtbarmachung bisher unsichtbarer archäologischer Funde wie Mauern, Fundamente, Gruben oder Gräben. Durch diese Technik können vergrabene Baustrukturen im Boden erfasst werden.
Eine gängige Methode der geophysikalischen Prospektion ist die Magnetometerprospektion. Dabei wird das Erdmagnetfeld und seine Veränderungen durch verschiedene Materialien im Boden untersucht. Mauern, Fundamente, Gruben oder Gräben beeinflussen das Erdmagnetfeld und erzeugen Abweichungen im Vergleich zum ungestörten Boden. Diese Anomalien können mit einem Magnetometer aufgezeichnet werden. In der Regel wird ein Messgerät mit Tragegurt über die zu untersuchende Fläche bewegt, und die Ergebnisse werden in einem definierten Raster kartiert.
Um die Arbeit der archäologischen Feldforschung zu unterstützen und effizienter zu gestalten, haben zwei Betriebe in Sinzig beschlossen, ehrenamtlich einen speziellen Messwagen zu konstruieren. Dieser Messwagen, kürzlich hergestellt von Friedhelm Brandau (Kfz-Karosseriebau-Lack Brandau) und Andreas Insel (Metall- & Maschinenbau Insel) aus Sinzig, besteht aus leichtem Aluminium und verfügt über Kunststoffräder. Der Messwagen dient als Plattform, auf der das eigentliche Magnetometer befestigt wird. Dadurch kann das Messsystem problemlos über Acker- und Wiesenflächen bewegt werden. Mit dem nun einsatzbereiten Messwagen haben Archäologen die Möglichkeit, deutlich größere Flächen in kürzerer Zeit zu untersuchen. Dies könnte dazu beitragen, dass die Kulturlandschaft im Kreis Ahrweiler und insbesondere im Stadtgebiet von Sinzig in zukünftigen Forschungsprojekten um zahlreiche bisher unbekannte Denkmäler bereichert wird. BA