Flutbetroffene im Ahrtal
Vielfältige psychosoziale Hilfen
Altenahr. In der Verbandsgemeinde Altenahr haben sich die psychosozialen Hilfsangebote in den letzten zwei Jahren im Rahmen der Bewältigung der Flutkatastrophe den Veränderungen im Ahrtal angepasst. Trotz der fortschreitenden Anpassungen bei den Unterstützungsleistungen für die Betroffenen der Flutkatastrophe gibt es nach wie vor ausreichende Angebote zur Verfügung, die noch eine gewisse Zeit Bestand haben werden.
Während der akuten Phase der Flutkatastrophe im Jahr 2021 waren zunächst Fachkräfte von Einsatzorganisationen die ersten Ansprechpartner für seelische Unterstützung. Neben spontanen niedrigschwelligen Hilfsmaßnahmen gab es auch erste Angebote von ausgebildeten Psychologen, um die Hilfsangebote zu ergänzen. Im Verlauf der Zeit wurden den Flutbetroffenen eine Vielzahl von psychosozialen Angeboten gemacht, von denen einige bis heute in Anspruch genommen werden können.
Aufgrund der Erkenntnis über die Bedeutung frühzeitiger psychosozialer und psychologischer Unterstützung für alle Altersgruppen der Betroffenen wurde das Traumahilfezentrum (THZ) Ahrtal in Lantershofen gegründet. Das THZ wurde von Mitarbeitern der Dr. von Ehrenwall´schen Klinik und der Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ins Leben gerufen. Das Team des THZ setzt sich aus Fachleuten aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Soziotherapie und Pflege zusammen.
Detlef Placzek, Opferbeauftragter des Landes Rheinland-Pfalz, bietet in Zusammenarbeit mit der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz eine Matching-Hotline an, die von den Flutbetroffenen bei Bedarf genutzt werden kann. Die kostenfreie Telefonnummer lautet 0800-5758767.
Langfristige, niedrigschwellige Angebot
In Kooperation mit dem Opferbeauftragten für das Ahrtal wurde die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS) ins Leben gerufen, die das langfristige, niedrigschwellige Angebot KISSAhr zur psychosozialen Versorgung ermöglicht. Dieses Angebot ermöglicht die Bildung moderierter Selbsthilfegruppen an verschiedenen Standorten. In Zusammenarbeit mit Psychotherapeuten wurde bereits die Selbsthilfegruppe „Depressionen“ gegründet, und es sind weitere Selbsthilfegruppen zu anderen Themen in Planung.
Ein weiteres Angebot ist das psychosoziale Nachsorgeangebot „Ahr Treff Selbsthilfe - Kaffee“. Hier steht das gemeinsame Austauschen bei einem gemütlichen Beisammensein im Mittelpunkt, um Themen wie den Wiederaufbau zu besprechen und Erfahrungen auszutauschen. Die Treffen finden regelmäßig alle zwei Wochen dienstags in der alten Schule in Mayschoß statt.
Interessierte können weitere Informationen über KISSAhr unter der Telefonnummer 02663-96 81 912, per E-Mail an info@kiss-ahr.de oder auf der Website www.kiss-ahr.de erhalten.
„Ich ermutige alle Flutbetroffenen, sich über Hilfsangebote zu informieren und diese bei Bedarf zu nutzen. Nicht jeder kann die persönlichen Erlebnisse während der Ahrflut selbst verarbeiten. Nach einem solchen Ereignis fachgerechte und qualifizierte Hilfe zu beanspruchen, ist keine Schwäche, sondern Stärke“, sagt Dominik Gieler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr.
Weitere Informationen
Hilfsorganisationen und Wohlfahrtsverbände bieten ähnliche Angebote an. Weitere Informationen dazu findet man im Internet unter:
Arbeiterwohlfahrt: www.awo-rheinland.de/hochwasserhilfe/
Aktion Deutschland Hilft e.V.:
www.aktion-deutschland-hilft.de/lp-hochwasser-deutschland
Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.: www.asb-hochwasserhilfe.de
Caritas: www.caritas.de/flut
DRK-Kreisverband Ahrweiler e.V.: www.kv-aw.drk.de/ahr
Diakonie:
www.diakonie-katastrophenhilfe.de/projekte/flut-deutschland
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.: www.johanniter.de/fluthilfe-rlp
Malteser Hilfsdienst e.V.: www.malteser-rlp.de/fluthilfe
Die Auflistung der hier genannten Organisationen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. BA