Begrüßungsfest im „Haus in der Koblenzer Straße“
Wohnangebot für Menschen mit Behinderung in Mayen
Mayen. Bereits im Jahr 2021 konnte das Caritas Zentrum, eine Einrichtung der St. Raphael Caritas Alten- und Behindertenhilfe GmbH, das für 24 Menschen mit unterschiedlichem Unterstützungsbedarf konzipierte „Haus in der Koblenzer Straße 52“ in Mayen eröffnen. Da wegen Corona keine offizielle Eröffnungsfeier stattfinden konnte, wurde dies am 30. Juni im großen Rahmen unter der charmanten Moderation von Tobias Möllney (Zentralbereich Unternehmenskommunikation der St. Raphael CAB GmbH) nachgeholt. Den musikalischen Rahmen der ebenso informativen wie unterhaltsamen Begrüßungsfeier gestaltete das „Pat & Ulli Acoustik-Duo“ (Puertas Alvarez Patrizia und Ulli Herschbach).
4,2 Millionen Euro kostete die moderne, barrierefreie Wohnanlage mit 24 Einzelappartements, einer Gasteinheit, Gemeinschaftsräumen und einem Multifunktionsraum, der als Tagesförderstätte und zu freien Zeiten auch von der Kirchengemeinde St. Veit genutzt wird.
Die Einrichtungsleiterin des Caritas Zentrums, Klaudia Racke-Hackenbruch, hieß unter den zahlreich erschienen Gästen u.a. Geschäftsführer Thomas Buckler, die Prokuristen Oliver Winter und Josef Bell sowie alle Kolleginnen und Kollegen der St. Raphael CAB herzlich willkommen. Außerdem begrüßte sie Klaus Dieter Gerth, Vorsitzender des Bewohner- und Bewohnerinnen-Beirats des gesamten Caritas Zentrums, Petra Neideck-Pung, stellvertretende Vorsitzende der Mitarbeitervertretung für den Bereich Soziale Teilhabe und nicht zuletzt die Angehörigen und gesetzlichen Betreuerinnen und Betreuer. Besonders erfreut zeigte die Einrichtungsleiterin sich über die Anwesenheit des Ministers für Wissenschaft und Gesundheit, Clemens Hoch, MdL sowie des 1. Beigeordneten des Kreises Mayen Koblenz, Pascal Badziong, der stellvertretend für Landrat Dr. Alexander Saftig vor Ort war und des Mayener Bürgermeisters Bernhard Mauel, Stellvertreter von Oberbürgermeister Dirk Meid.
Mit einem äußerst lebendig gestalteten Beitrag über das Leben im Haus in der Koblenzer Straße beeindruckten Janine Schwall (Bereichsleiterin Wohnen in den Gemeinden Mendig-Polch-Mayen) und Stephanie Pohl (Bereichsleiterin Tagesförderstätten –TAF-) unter Mitwirkung von Mitarbeiter*innen, Bewohner*innen und TAF-Kund*innen.
Staatsminister Clemens Hoch, MdL, der die besten Grüße von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und dem „eigentlich für diese Einrichtung zuständigen Minister Alexander Schweitzer“ ausrichtete, unterstrich: „Sie haben uns heute gezeigt, was das Vorbild ist für die Politik in Rheinland-Pfalz und wie die Leitgedanken, die wir haben, nämlich Teilhabe, Gleichstellung und Selbstbestimmung ganz praktisch gelebt werden. Das ist das Motto, dass Sie hier vorbildlich umsetzen und Sie leisten auch einen wichtigen Beitrag mit dem Inkrafttreten des neuen Bundesteilhabegesetzes den Paradigmenwechsel, der in der Eingliederungshilfe eingetreten ist. Es ist die gemeinsame Aufgabe von Ihnen, der gesamten Politik aber auch von der Gesellschaft, die Lebensbedingungen so zu verändern, dass Menschen mit Behinderungen keine oder zumindest so wenig wie möglich Beeinträchtigungen erfahren und dass sie so leben können, wie alle anderen auch. Es muss selbstverständlich sein (und das hat die Caritas St. Raphael in den letzten Jahren sehr konsequent vorangetrieben), dass Menschen mit Behinderungen in Wohnhäusern mitten in der Gemeinde leben und so elementare Inklusion auch ermöglichen, denn nur irgendwo wohnen oder in Krankenhaus ähnlichen Einrichtungen zu leben, ist nicht mehr das, was wir uns im 21. Jahrhundert vorstellen. Hier geht es um tägliche Bedürfnisse und assistenzorientierte Ansätze, die Menschen dabei unterstützen, ein Leben mitten in der Gesellschaft zu leben und von anderen Menschen anerkannt und wertgeschätzt zu werden. Wenn das so geschieht wie hier, dann ist das eine gelungene Inklusion! Dazu gehören die individuelle Teilhabeplanung, persönliche WGs und auch das Budget für Arbeit und Arbeitsangebote in den Inklusionsfirmen als Alternative zu Werkstätten gehören in Rheinland-Pfalz schon lange zum allgemeinen Verständnis einer guten Politik für Menschen mit Behinderungen. Da leistet der Landkreis Mayen-Koblenz, Herr Beigeordneter Badziong und Herr Mauel, vor allem auf Initiative des Landrates vorbildliche Arbeit. Frau Hackenbruch, ich freue mich, dass Sie hier so eine vorbildliche Wohneinrichtung auf die Beine gestellt haben und ich weiß, dass Sie das mit ihren engagierten Mitarbeitenden auch konsequent angehen.
Auch der Erste Beigeordnete Pascal Badziong richtete ein Grußwort an die Anwesenden: „Wir haben soeben sehr lebhaft erfahren, wie es hier funktioniert, miteinander und nicht aneinander vorbei zu leben. Ich hoffe, dass die Bewohner sich inzwischen gut eingelebt haben, denn ein Wohnhaus ist mehr als ein Ort, an dem man sich schlafen legt oder eine Mahlzeit verspeist. Es ist vielmehr ein Zuhause, in dem man sich geborgen fühlen sollte und in das man nach getaner Arbeit gerne zurückkehrt. Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie gemeinsam noch viele freudige und tolle Momente in dieser Einrichtung erleben werden.“
Bürgermeister Bernhard Mauel unterstrich: „Gerne überbringe ich Ihnen heute die Grüße von Oberbürgermeister Dirk Meid und der ganzen Stadt. Ich freue mich darüber, dass wir mit dem Bau dieser sinnhaften Einrichtung eine neue Zukunft inmitten der der Stadt gefunden haben.“ Der Bürgermeister dankte dem Land und insbesondere auch dem Kreis mit den Worten: „Herr Beigeordneter, Sie und Ihre Institutionen haben einen besonderen Anteil an der Realisierung und das sollte man auch an dieser Stelle öffentlich sagen. Wir als Stadt können glücklich sein, dass wir es mit ihnen geschafft haben, diese Einrichtung hier in der Stadt zu positionieren.“ An die Leitung der Einrichtung gewandt betonte Bürgermeister Mauel, dass die Stadt immer an ihrer Seite stehen werde und eine gute Nachbarschaft pflege.
Bevor Dekan Jörg Schuh „in ökumenischer Verbundenheit“ das Haus in der Koblenzer Straße einsegnete, meldete sich Margit Ebbeke (Leitungsteam Pastoraler Raum Mayen) zu Wort und betonte: „Für alle, die seit zwei Jahren an diesem Haus vorbei kommen, ist die Einrichtung ein echter Hingucker. Nicht nur weil es modern ist, schöne Farben hat und sich wunderbar in diesen Standort einfügt, sondern weil die Menschen vor Ort wissen, dass hier eine Vision gelebt wird, für eine Gesellschaft ohne Grenzen, voller Wertschätzung und Respekt für jeden einzelnen Menschen, weil jeder Einzelne ein einzigartiges Abbild Gottes ist.“
Zum Abschluss des gelungenen Begrüßungsfestes luden die Gastgeber zu einem Imbiss ein und boten einen Rundgang durch das Haus an. FRE