„Zaubertöpferscheibe“ im Andernacher Stadtmuseum begeisterte Groß und Klein
Andernach. Selbst erleben wie die Menschen in früheren Zeiten Gefäße getöpfert haben - das konnten am vergangenen Sonntag im Rahmen von „Andernach schmeckt!“ zahlreiche Besucherinnen und Besucher des Andernacher Stadtmuseums, als es hieß: Vorhang frei für Thomas Benirschke mit seiner „Zaubertöpferscheibe“!
Für Groß und Klein gab es bei Kaiserwetter auf dem Museumshof Geschichte zum Anfassen und Ausprobieren: Angefangen bei der Aufbereitung des Tons, über das Formen der Gefäße mit den Händen auf der rotierenden Scheibe, bis hin zum Verzieren der Keramik mit Pinsel und Kamm ließ der bekannte Keramik-Künstler Thomas Benirschke das Publikum die Herstellung von Keramikgefäßen hautnah miterleben.
Unter der fachkundigen Anleitung Benirschkes erfuhren die Besucher des Stadtmuseums außerdem viel über die Bedeutung der Keramik in der langen Geschichte der Menschheit und ihre Rolle bei der Entwicklung von Zivilisationen: Keramikgefäße hatten in Europa, Vorderasien und Ägypten von der Jungsteinzeit bis ins frühe 20. Jahrhundert eine kaum zu überschätzende Bedeutung im alltäglichen Leben der Menschen. Heute stellt Keramik für Archäologen aufgrund ihrer Verbreitung, ihrer Langlebigkeit und der gut nachvollziehbaren stilistischen Entwicklungen von Formen und Dekors einen der wichtigsten Anhaltspunkte z.B. bei der Datierung von Siedlungsfunden dar. Auch in der Nähe Andernachs befanden sich übrigens dereinst bedeutende Töpfereien, so z.B. in Mayen sowie bei Weißenthurm.
Das Töpfern nach historischem Vorbild war auch für die kleinen Gäste des Stadtmuseums, die sich unter fachkundiger Anleitung selbst einmal als Töpfer ausprobieren konnten, ein unvergessliches Erlebnis. Die auf der Scheibe gedrehten und kunstvoll dekorierten Keramikgefäße wurden anschließend in der Nähe eines kleinen Holzfeuers sowie in der prallen Sonne auf dem Museumshof getrocknet und konnten dann als Erinnerungsstücke mit nach Hause genommen werden.