Neuer Wanderweg im Brohltal eingeweiht
„Zeckelsweg“ als neue Attraktion in Kempenich eröffnet
Kempenich.Pünktlich zum Frühlingsbeginn ist Kempenich um eine Attraktion reicher. Mit der offiziellen Einweihung des rund 3,1 Kilometer langen „Zeckelswegs“ verfügt die Ortsgemeinde jetzt über ihren ersten vollständig ausgeschilderten Wanderweg. Der Rundweg beginnt am Alten Bahnhof in der Dorfmitte, führt an der Apotheke vorbei zum Kreuzweg und ins Kleinod Kreuzwäldchen. Von dort geht es bei herrlichen Ausblicken durch Wiesen und am Waldrand entlang ins Dickscheider Tal und dann auf dem Radweg „Am Ahle Weiher“ und entlang der Straße „Zur Alten Burg“ zurück zum Ausgangspunkt. Auf Grund des geringen Schwierigkeitsgrads ein leichter Wanderweg und ideal für Groß und Klein, Jung und Alt, Familien und auch für Menschen mit leichteren Mobilitätseinschränkungen. Mehrere Bänke unterwegs laden zur schönen Aussicht, zum Rasten und Genießen ein. Dank der Infotafeln, die an den markanten Punkten aufgestellt sind, kommt man nicht nur mit einem schönen Naturerlebnis, sondern auch mit neuem Wissen zurück nach Hause. So erfährt man beispielsweise unterhalb der Fischteiche, wo der „Zeckelsweg“ auf den Radweg trifft, dass hier im Deutsch-Französischen Krieg (1870-1871) ein französischer Ballon mit Postsendungen notlanden musste. Die Kriegstrophäen wurden übrigens salomonisch gerecht unter den Nachbardörfern Weibern und Kempenich aufgeteilt. Seit der Idee von Jochen Seifert und Bruno Jäger, die beiden dürfen als ´die Väter` des „Zeckelswegs“ gelten, bis zur offiziellen Eröffnung sind immerhin insgesamt rund 10 Jahre ins Land gegangen. In der Zeit beantragte die Gemeinde Fördergelder aus dem europäischen LEADER-Programm, das regionale Intiativen unterstützt. Mit immerhin 5000 Euro aus Brüssel konnte man die Kosten des Projekts zur Hälfte finanzieren. Außerdem mussten Genehmigungen zum Anbringen und Aufstellen der Infotafeln eingeholt werden. Ohne die Eigeninitiative, besonders von Seiten der beiden Initiatoren und ohne die Unterstützung durch die Gemeindearbeiter Klaus Bell und Michael Rausch wäre das Projekt so nicht möglich gewesen. Darauf wies auch Bürgermeister Dominik Schmitz in seiner kurzen Ansprache vor der offiziellen Erst-Begehung hin. Warum der Wanderweg den Namen „Zeckelsweg“ trägt, konnte Jochen Seifert, der frühere Bürgermeister und inzwischen engagierter Heimatforscher, erläutern, bevor sich die die Wandergruppe auf den Weg machte. Ziegen bzw. Zeckel spielten in der Kempenicher Dorfgeschichte in der Zeit vor und nach dem 2. Weltkrieg eine große Rolle. So gab es schon 1936 eine Ortsgruppe der Ziegenzüchter. Im und nach dem Krieg wurden Ziegen zu einer wichtigen Nahrungsgrundlage für die Haushalte. Außerdem wurde traditionell am Kirmes-Dienstag eine Ziege geschlachtet und von mehreren Männern in Richtergewändern von Kneipe zu Kneipe getragen und anschließend feierlich zu Grabe getragen. Für Johannes Bell, den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal, ist der „Zeckelsweg“ ein schönes Beispiel für den gesellschaftlichen Trend, sich in Zeiten der Globalisierung wieder auf Ortsgeschichte und Heimatliebe zu besinnen. Schön auch, dass Heimatfreunde aus Weibern gekommen waren und sich Kempenicher und Weiberner Wanderfreunde gemeinsam auf den Weg machten!BE
Sind heute den Weg gegangen. Sehr schön!
Dick, DJ6QO