Neues Zuhause für einen Studenten aus Usbekistan bei Brunhilde Goldhausen: Ein Kulturaustausch in Koblenz
„Zwischen Kultur und Fußball“
Koblenz. Brunhilde Goldhausen (89 Jahre) ist vielen in Koblenz bekannt; für ihr Engagement beim Seniorenbeirat und ihre zahlreichen Vorträge über 140 Länder. Nun hat sie einen Studenten aus Usbekistan ein neues Zuhause ermöglicht. Trotz ihrer Weltoffenheit hatte die Seniorin anfangs Bedenken einen Studenten bei sich aufzunehmen. Doch das Interesse und die Vorfreude auf das neue Erlebnis waren schließlich größer als die Bedenken und so entschloss sie sich, dem Rat von Oberbürgermeister Langner zu folgen, und „Wohnen für Hilfe“ auszuprobieren.
Als sie den Studenten Shokhroz Khaydarov kennenlernte, waren ihre einstigen Vorbehalte schnell vergessen und so zog Khaydarov im Januar bei Brunhilde Goldhausen in der Goldgrube ein. Mittlerweile haben sich beide gut in die neue Wohnpartnerschaft eingelebt und agieren wie ein lang bestehendes Team. Dabei ist die Wohnpartnerschaft, in der die beiden oft miteinander scherzen, von einer offenen Kommunikation und einem freundlichen Miteinander geprägt.
Neben seinem Vollzeitstudium an der Universität Koblenz unterstützt Khaydarov Brunhilde Goldhausen in handwerklichen und technischen Angelegenheiten, mäht den Rasen und repariert Geräte im Haus. Die flexible Zeiteinteilung nach Khaydarovs Semesterplan ermöglicht es ihm, sowohl im Studium voranzukommen als auch im Haushalt zu helfen. „Weil ich gerne im Garten arbeite, fühlt sich die Arbeit eher an wie Freizeit und macht sehr viel Spaß“, berichtet der 28-jährige Wirtschaftsinformatik-Student.
Zudem schätzt Khaydarov die Ruhe im Haus bei Brunhilde Goldhausen: „hier kann ich besser für mein Studium lernen als in der Bibliothek“.
Die gemeinsamen Fußballabende bei der Europa Meisterschaft vor dem Fernseher sind für Brunhilde Goldhausen und Khaydarov eine willkommene Abwechslung. Sie tippen vor den Spielen auf verschiedene Mannschaften und genießen die Spiele zusammen. Aktuell tippt Brunhilde Goldhausen auf Deutschland, während Khaydarov eher für Portugal hält.
Beide genießen die guten Gespräche miteinander. Durch den regen Austausch verbessert Khaydarov nicht nur sein Deutsch, sondern erfährt auch viel über verschiedene Kulturen und Reiseerlebnisse von Brunhilde Goldhausen, die bereits 140 Länder bereist hat. Manchmal tauschen sich die beiden über die unterschiedlichen Kulturen aus, kochen ihre Leibgerichte füreinander, oder schauen sich gemeinsam ein paar Dias von Brunhilde Goldhausen an, die sie auf ihren Reisen selbst fotografiert hat.
Trotz ihrer hilfsbereiten Nachbarschaft ist es für Brunhilde Goldhausen beruhigend und erfreulich, einen zuverlässigen und engagierten Studenten wie Khaydarov im Haus zu haben. Beide schätzen die Gesellschaft des anderen und profitieren von den gemeinsamen Aktivitäten und Erfahrungen.
Über „Wohnen für Hilfe“: Das Wohnprojekt „Wohnen für Hilfe“ ist eine Kooperation des Studierendenwerks Koblenz und der Hochschule Koblenz. Im Projekt werden Wohnpartnerschaften zwischen Studierenden und Wohnraumgebern, die den Studierenden mietfrei (lediglich Nebenkosten werden gezahlt) ein Zimmer zur Verfügung stellen – als Gegenleistung für Hilfe im Alltag.
Auch in und um Remagen werden Studierende des RheinAhrCampus vermittelt.
Weitere Informationen und Kontakt: Studierendenwerk Koblenz, Anne Dommershausen, Projektleiterin „Wohnen für Hilfe“, Hochschule Koblenz, Konrad-Zuse-Str. 1, 56075 Koblenz, Tel. (02 61) 95 28 -981, E-Mail: koblenz@wohnen-fuer-hilfe.de, Website: https://www.wohnen-fuer-hilfe.de/
Pressemitteilung des
Studierendenwerk Koblenz