Bad Honnefer Martinimarkt erwies sich als stimmungsvoller, schöner und noch besser besucht als in den Vorjahren
Jahrmarkt der Superlativen
Bad Honnef. Bereits zum 19. Mal hatte der Centrum-Verein Bad Honnef um seine Vorsitzenden Georg Zumsande, Jürgen Kutter und Walter Löbach zum traditionellen Martini-Markt in die Innenstadt eingeladen, um mit diesem einmaligen Herbstmarkt am Fuße von Sankt Johann Baptist auf dem Markt- und Kirchplatz, in der Fußgängerzone und in den umliegenden Straßen am Saynschen Hof sowie der Haupt- und Bahnhofstraße auf die besinnliche Jahreszeit einzustimmen. Offiziell eröffnet wurde das vom Centrum mit Hilfe der Agentur Kutter organisierte Fünf-Tage-Event von dem Vorstand des Vereins zusammen mit Bürgermeister Otto Neuhoff und dem kaufmännischen Vorstand der Bad Honnef AG als Hauptsponsor, Peter Storck, an der Glühwein-Taverne.
„Nicht nur die riesige Dekoration mit den Eisenraben, die nicht nur hinter uns, sondern an allen Ecken und Kanten zu sehen sind, weisen auf den Herbst hin. Jürgen hat auch Hunderte von Kürbissen in der Innenstadt verteilt, von den Unmengen an Maiskolben ganz zu schweigen“, schwärmte Georg Zumsande vom Ideenreichtum des Marktleiters. Der hatte lediglich um die Stände dick Rindenmulch verteilen lassen, und dies etwa nicht aus Sparsamkeit, sondern um Rollstuhlfahrern und Nutzern von Rollatoren ein barrierenfreies Vorwärtskommen über den Markt zu ermöglichen.
„Aufenthaltsqualität ist uns wichtiger als Besucherrekorde“
Der Markt hat eine lange Tradition. „Der Festtag des heiligen Martin markierte früher den Beginn des bäuerlichen Jahreslaufs, an dem Zinsen und Zehnt fällig sowie Verträge gekündigt oder geschlossen wurden“, erinnerte Georg Zumsande. Außerdem war mit ihm die Zeit gekommen, in der man sich nach der Mast von Schweinen und Gänse trennte. „Wir haben nach altbewährtem Rezept wieder eine gelungene Mischung aus Kunst und Kommerz versprochen. Entsprechend gibt es gelebtes Handwerk und Kunstgewerbe in Hülle und Fülle an den Ständen“, schwärmte Jürgen Kutter. Außerdem würden viele Geschäfte in der Innenstadt, die mit ihrer fantasievollen und stimmungsvollen Dekoration geradezu in einen Wettbewerb eingetreten sind, mit ihren vielfältigen Angeboten auf die Besucher des Martinimarktes warten. Auch in diesem Jahr würden das gemütliche Ambiente und die hochwertigen Angebote der Aussteller im Vordergrund stehen. „Wir wollen nicht größer werden, sondern schöner und gemütlicher. Aufenthaltsqualität ist uns wichtiger als Besucherrekorde“, ergänzte Georg Zumsande. Das aber war ganz offensichtlich nur ein frommer Wunsch. Selbst der am Eröffnungstag zu später Stunde einsetzende Regen konnte die Besucher nicht zum Gehen veranlassen. Am Samstagnachmittag dann, vom sonnigen Sonntag ganz zu schweigen, gaben weniger die Gänse das sprichwörtliche Marschtempo über den Martinimarkt an, als vielmehr Schnecken.
Besondere Schmuckstücke angeboten
Menschmassen schoben sich dicht an dicht zwischen den Ständen der Händler durch, bestaunten Christbaumkugeln, Eiszapfen und Glocken, die mit gefiederten Paradiesvögeln demnächst etliche Weihnachtsbäume zieren werden. Auch jede Menge Material für die Krippen wurde neben den traditionellen Figuren angeboten, vom Brunnen über das Hirtenfeuer bis hin zu einer kompletten Schmiede. Nicht auf dem Amboss, sondern erheblich feiner gearbeitet waren die Schmuckstücke aus Silber und anderen Edelmetallen, die an einem Stand sogar mit dem Bernstein eine Verbindung eingingen. Nicht nur das mächtige Wattussirind mit seinen ausladenden Hörnern vom Circus Meik entführte in ferne Länder. Das gelang auch dem Stand mit exotischen Dekorationsstücken wie Südseemuscheln, Alpoka- oder Calleona-Schoten aus Java oder Pfeifenzweigen aus Indien.
Und natürlich kam auch das Kulinarische nicht zu kurz. Reibekuchen, Bratfisch und Rostbratwurst konkurrierten an der Pfarrkirche mit Chocokebab vom Asia-Stand. Nicht weit davon entfernt bot der Zauberbäcker an seiner Feldbeckerey neben dem nostalgischen Riesenrad an der Sakristei Steinofenbrot und Rosinenbrötchen an, während unten am Markt lodernde Buchenscheite den Geruch von Flammlachs über den Martinimarkt schickten. Kein Wunder, dass es nur zufriedene Gesichter beim Center-Verein gab, wurde der Martinimarkt doch von den Besuchern in den höchsten Tönen gelobt. „Freunde haben mir empfohlen, dieses Wochenende nach Bad Honnef zu fahren und dieser Tipp war Gold wert. Ich habe den Markt in vollen Zügen genossen und dabei auch schon einige Weihnachtsgeschenke ergattern können“, schwärmte ein Bonner. Der war dem Rat gefolgt, seinen Wagen auf einem der Parkplätze in Lohfeld abzustellen und den kostenlosen Shuttle-Busservice in Anspruch zu nehmen. Und wem die Taktung der Busse immer noch nicht hoch genug war, der marschierte eben die Bahnhofstraße hinauf in die Bad Honnefer Innenstadt, um dort in die vorweihnachtliche Atmosphäre des Martinimarktes einzutauchen.