Drei Männer in Untersuchungshaft
Millionenwerter Drogenfund: Hochprofessionelles Amphetaminlabor in Neuwied ausgehoben
Neuwied. Am 12. Oktober stieß die Polizeiinspektion Neuwied in einem Lagerhallenkomplex im Neuwieder Industriegebiet auf ein hochprofessionelles Amphetaminlabor. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten über 500 Behälter verschiedener Größen, gefüllt mit Chemikalien und Syntheseabfällen, deren genaue Inhaltsstoffe noch analysiert werden. Ebenso wurden etwa 100 Liter Amphetamin-Base entdeckt, ausreichend für die Produktion von rund 500 Kilogramm Amphetamin-Paste mit einem geschätzten Straßenverkaufswert von mehreren Millionen Euro.
Die Ermittlungen in diesem Fall werden von der Kriminaldirektion Koblenz und der Polizeidirektion Neuwied geleitet, unterstützt von kriminaltechnischen Experten des BKA, LKA Rheinland-Pfalz und LKA Baden-Württemberg. Die umfangreichen kriminaltechnischen Untersuchungen am Tatort und an den sichergestellten Fahrzeugen dauern derzeit noch an.
Im Rahmen dieser Ermittlungen wurden drei Verdächtige im Alter von 47, 36 und 21 Jahren festgenommen. Sie wurden dem Haftrichter am Amtsgericht Koblenz vorgeführt, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft Koblenz Haftbefehle wegen Fluchtgefahr erließ. Den Beschuldigten wird zur Last gelegt, gemeinschaftlich unerlaubt Betäubungsmittel in nicht geringer Menge hergestellt zu haben. Bei einem der Verdächtigen ergab sich durch eine Hausdurchsuchung zusätzlich der Verdacht auf bewaffnetes unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln, da bei ihm zwei Messer gefunden wurden. Seit dem 14. und 15. Oktober befinden sich die Verdächtigen in Untersuchungshaft in verschiedenen Justizvollzugsanstalten in Rheinland-Pfalz.
Eine Analyse der Syntheseabfälle durch das BKA ist noch im Gange, um die insgesamt hergestellte Menge an Amphetamin-Base zu ermitteln. Es ist bereits jetzt davon auszugehen, dass dieses Labor zu den größten gehört, die je in Rheinland-Pfalz von der Polizei entdeckt wurden.BA