Anke Beilstein als neue Cochem-Zeller Landrätin vereidigt
Manfred Schnur in den verdienten Ruhestand verabschiedet
Cochem-Zell. Der Landkreis Cochem-Zell hat eine neue Landrätin. Damit wird dieses Amt in seiner langjährigen Geschichte erstmals von einer Frau übernommen. Im Rahmen einer Kreistagssitzung mit anschließender Feierstunde, ernannte der scheidende Landrat Manfred Schnur seine langjährige Mitarbeiterin und Diplom-Verwaltungswirtin Anke Beilstein zur neuen Kreischefin. Er selbst wurde im Anschluss von seiner Nachfolgerin per Urkunde und einem Präsent in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Im Jahr 2007 hatte Manfred Schnur das Amt von seinem Vorgänger Eckhard Huwer übernommen und nach einer weiteren Amtsperiode den Landkreis, auch als versierter Krisenmanager, insgesamt 16 Jahre erfolgreich angeführt.
Resümierend kann der heute 72-jährige Vollblutpolitiker auf eine positive Bilanz bezüglich seiner langjährigen Tätigkeit im öffentlichen Dienst blicken, dem er 51 Jahre seines Lebens mit viel Herzblut gewidmet hat. Laut eigenen Aussagen ist der Job des Landrates eine sehr anspruchsvolle Tätigkeit, der das vollumfängliche Engagement des Amtsinhabers rund um die Uhr fordert. So fielen in die Amtszeit von Schnur nicht nur zwei kommunale Fusionen, die Flüchtlingskrise und die Corona-Pandemie. Auch die ärztliche Versorgung sowie die problembehafteten Themen Energieversorgung und ÖPNV galt es für den Landkreis zielführend anzugehen und zufriedenstellende Lösungen zu finden. Zum Teil eine Mammutaufgabe, der sich Schnur aber jederzeit stellte.
Dazu gesellte sich noch der Kampf zur Erhaltung des Landkreises Cochem-Zell, denn diverse Überlegungen des Landes Rheinland-Pfalz wollten den kleinen Landkreis auf die Streichliste setzen. Auch hier hat der Kreischef trotz einer echten Zitterpartie nie aufgegeben. Dabei hat er der Landesführung und den Befürwortern einer Auflösung deutlich gemacht, dass auch ein kleiner Landkreis seine ihm gestellten Aufgaben meistern und ohne große finanzielle Ausstattung sogar Vorreiter in einigen Bereichen sein kann. Das hat manchen Kritikern schließlich die Luft aus den Segeln genommen und für eine neue Verwaltungsreform sieht Schnur zumindest in der Politik eine aktuelle Lustlosigkeit. In seinen Augen hat Cochem-Zell noch viele Jahre Bestand, allerdings müssten alle im Landkreis ihren Beitrag dafür leisten.
Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling charakterisierte Schnur in seiner Laudatio als einen Macher und stellte dessen beeindruckenden Führungsstil auf die Säulen „Können, Persönlichkeit und Engagement“. Auch die neue Landrätin Anke Beilstein ging auf das engagierte und erfolgreiche Wirken des scheidenden Kreischefs ein und bedankte sich bei ihm ebenso für die zum Wohle des Landkreises geleistete Arbeit. Mit der Übernahme ihres neuen Amtes hat Beilstein ihr Landtagsmandat in Mainz aufgegeben, wo sie ab 2006 den Landkreis als CDU-Abgeordnete vertreten hat. Doch gehörte sie bereits seit 1989 der Cochem-Zeller Kommunalpolitik an und war bis 2014 im Gemeinderat, bis heute im VG-Rat und ebenfalls seit 2006 im Kreistag vertreten. Als Diplom-Verwaltungswirtin hat sie sich fachliche Qualität angeeignet und nach ihrem Studium an der FH bereits früh ihren Dienst in der Kreisverwaltung Cochem-Zell angetreten, wo sie in einigen Abteilungen praktische Erfahrungen sammelte. Zuletzt war sie in zwei Wahlperioden stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Landes-CDU, wo sie auch in der Opposition das ein oder andere für die Menschen vor Ort bewirken konnte. Dementsprechend wurde auch ihre Arbeit im Mainzer Landtag von allen Kolleginnen und Kollegen sehr geschätzt.
Anke Beilstein liegt laut eigenen Aussagen der Landkreis Cochem-Zell sehr am Herzen, denn sie ist hier geboren und fest verwurzelt. Sie besitzt die fachlichen Voraussetzungen sowie die nötige politische Erfahrung für das neue Amt. Dafür bringt sie überdies einen gesunden Menschenverstand und das richtige Herzblut für den Job mit. Sie möchte ihre Heimat, den einzigartigen Landkreis mit Eifel, Mosel und Hunsrück zeitgemäß weiter nach vorne bringen. „Und das ist mir wichtig, gemeinsam mit allen, die dasselbe Ziel haben“, so Beilstein. Mit der Nationalhymne klang die Feierstunde im Cochemer Kapuzinerkloster aus. TE