25. November: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Mehr Frauenhausplätze
Koblenz. In der Stadt Koblenz leben mehr als 113.000 Menschen. Nach der auch von der Bundesregierung unterzeichneten Istanbuler Konvention in 2018 müsste es in Koblenz mindestens elf Frauenhausplätze für Frauen mit ihren Kindern geben. Zur Zeit gibt es sieben Plätze für Frauen mit insgesamt neun Kindern.
Betroffene Frauen, die häuslicher Gewalt entfliehen wollen, können sich, wenn diese belegt sind, nur an die Frauenhäuser in Ahrweiler, Mayen oder Hachenburg wenden. In allen vier Häusern zusammen stehen zur Zeit insgesamt 25 Plätze zur Verfügung. In den Landkreisen Neuwied, Altenkirchen und Rhein-Lahn sowie Cochem-Zell gibt es keine Frauenhäuser. Für das nördliche Rheinland-Pfalz mit insgesamt 1.156.000 Einwohner*innen stehen statt der nach der Istanbuler Konvention nötigen 115 Plätzen also weniger als ein Viertel zur Verfügung.
Die Folgen für die Frauen liegen auf der Hand. Sie bleiben in für sie bedrohlichen Situationen, zumal sich die Verweildauer in den Frauenhäusern durch den engen Wohnungsmarkt verlängert und somit auch oft kein freier Platz in absehbarer Zeit in Sicht ist.
Dazu kommt, dass ein Wechsel in einen anderen Landkreis auf jeden Fall einen Schulwechsel für die Kinder bedeutet und für alle damit auch den Verlust von sozialen Bezügen.
Angesichts dieser Situation fordert der DGB Koblenz die verantwortlichen kommunalen Stellen auf, die Istanbuler Konvention umzusetzen und für die Stadt Koblenz weitere Plätze mit entsprechender Ausstattung zur Verfügung zu stellen.
„Es ist nur schwer vorstellbar, dass Frauen in für sie bedrohlichen Situationen bleiben, weil es keinen sicheren Ort für sie und ihre Kinder gibt. Mit der Ratifizierung der Konvention hat Deutschland sich auch zur Umsetzung verpflichtet. Und jetzt müssen deshalb Taten folgen.“, sagt Marion Paul, Mitglied im Vorstand des DGB Koblenz, anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen.
Pressemitteilung des
DGB Koblenz