Thementeam Soziales der Grünen Koblenz
Zu Besuch bei MediNetz
Koblenz. Das „Thementeam Soziales“, eine Arbeitsgruppe der Grünen Koblenz, hat sich über die Arbeit von MediNetz Koblenz, ein Zusammenschluss von Ärzten und weiteren Akteuren, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Menschen ohne Krankenversicherungsschutz zu behandeln, informiert.
„Die Gründe, warum Menschen nicht krankenversichert sind, sind mannigfaltig,“ erklärt Dr. Claudia Tamm. „Manchmal sind Wohnungs- oder Obdachlosigkeit die Ursache. Aber auch Selbstständige, die mit zunehmendem Alter die steigenden Beiträge der Privatkrankenversicherung nicht mehr zahlen können und weitere Ursachen gehören dazu, z.B. sind oft EU-Bürger betroffen, wenn sie keine europäische Krankenversicherung aus ihrem Heimatland mitbringen und hier noch keine Arbeit gefunden haben.“ In der Clearingstelle Krankenversicherung wird parallel ermittelt, ob und wie ein Versicherungsschutz wieder hergestellt werden kann. Oftmals sind es „Kleinigkeiten“, z.B. fehlende Dokumente oder Anträge, die zum Verlust geführt haben. Aber auch persönliche Hemmnisse wie Angst und Schamgefühle oder Unwissenheit tragen zur Situation bei. Wenn eine Klärung der Versicherung nicht möglich ist, behandelt das Netzwerk die Menschen in der Regel kostenfrei.
„Im Gespräch mit den Expertinnen treffen wir immer wieder auf die gleichen Probleme,“ erklärt Michael Kock vom Thementeam der Grünen. „ Kein Geld – keine Wohnung – keine Arbeit – kein Geld – keine Krankenversicherung. Die „housing-first*-Strategie kann diesen Teufelskreis durchbrechen. Dafür müssen mehr Sozialwohnungen entstehen, wofür sich die Fraktion im Stadtrat stets stark macht.“
„Wir können die ehrenamtliche Arbeit von MediNetz nicht hoch genug würdigen“, ergänzt Christine Reeka, Sprecherin des Thementeams. „Es geht um wesentlich mehr als die eigentlichen Behandlungskosten, es geht um die Unversehrtheit und Würde der betroffenen Personen, vor allem aber auch um die Rettung von Menschenleben.
Pressemitteilung der
Grünen Koblenz