Fußball-Rheinlandpokal, Achtelfinale
Der Favorit musste bis zum Schluss bangen
Bezirksligist SG Eintracht Mendig schied durch eine 2:3 (1:2)-Niederlage gegen Rheinlandliga-Spitzenreiter SG Schneifel aus dem Wettbewerb aus
Mendig.Der große Kampf des Außenseiters wurde nicht belohnt: Im Achtelfinale des Fußball-Rheinlandpokals unterlag der klassentiefere Bezirksligist SG Eintracht Mendig dem Rheinlandliga-Spitzenreiter SG Schneifel nach großem Kampf mit 2:3 (1:2). Der Favorit musste bis zur sechsten Minute der Nachspielzeit zittern, ehe Schiedsrichterin Franziska Hilger (Glees), die ihre großzügige Linie bis zum Schluss beibehielt, die spannende Begegnung abpfiff.
„Wir haben dem Tabellenführer der Rheinlandliga enorme Probleme bereitet, da gehört schon was dazu. Ich bin trotz der Niederlage stolz auf meine Mannschaft“, zeigte sich Eintracht-Trainer Jörg Schäfer trotz des Ausscheidens zufrieden. „Die ersten beiden Tore fielen wie aus dem Nichts, da hat unsere Defensive zu früh abgeschaltet. Wir sind in dieser Phase ins Überlegen gekommen, haben uns aber schnell wieder gefangen.“
Die 150 Zuschauer auf dem Kunstrasenplatz im Baumaschinen-Junglas-Stadion an der Brauerstraße mussten ihr Kommen nicht bereuen. Alexander Court, aufgrund der andauernden Personalprobleme von der Reserve nach oben gerückt, vergab nach exakt 58 Sekunden die große Chance zur Führung: Allein vor Schlussmann Stephan Simon, der bei der SG Schneifel als Trainer und Torwart in Personalunion agiert, wartete Court zu lange mit dem Abschluss und ließ sich den Ball in letzter Sekunde stibitzen.
Besser machten es auf der Gegenseite die Gäste nach einer knappen halben Stunde: Zunächst durfte Daniel Zunk in aller Ruhe flanken, Niclas Biesen musste am langen Pfosten nur noch vollenden (23.). Biesen war für Yannik Moitzheim, der sich beim Warmmachen verletzt hatte, in die Startformation gerutscht. Fünf Minuten später war der Doppelschlag perfekt, Nicolas Görres traf nach einem Konter zum 0:2. Die Hausherren steckten aber den Kopf nicht in den Sand: Der agile Mendiger Rechtsverteidiger Julian Groß düpierte Schneifels Torwart Simon mit einem Schuss ins kurze Eck zum 1:2 (41.), fast mit dem Pausenpfiff hatte Brice Braquin sogar den 2:2-Ausgleich auf dem Fuß.
Nach Wiederanpfiff übernahmen die Gastgeber endgültig das Kommando. Tim Montermann (47.), dreimal Braquin (51., 53., 57.), nochmals Montermann (61.) und Niklas Heinemann, dessen Fernschuss Zentimeter über die Latte flog (69.), vergaben mehrere gute Möglichkeiten. Schneifel trat nur selten in Erscheinung. Gefährlich wurden die Gäste erst wieder eine Viertelstunde vor Schluss, als Eintracht-Torhüter Robin Rohr einen Schuss von Görres gerade noch so um den Pfosten lenkte. Vier Minuten später war er aber geschlagen, Simon Reetz nutzte die Abstimmungsprobleme in der Mendiger Hintermannschaft mit dem Treffer zum 1:3. Leonard Zerwas machte es mit dem 2:3-Anschlusstreffer in der vierten Minute der Nachspielzeit noch einmal spannend. Beim letzten Angriff stürmte Schlussmann Rohr mit nach vorn, gefährlich wurde es allerdings nicht mehr. Wenige Sekunden später ertönte der Schlusspfiff.
„Aus meiner Sicht war es kein besonders gutes Spiel. Es war teilweise ziemlich hektisch“, meinte Schneifels Trainer Simon. „Der Gegner hat es 30 bis 35 Mal mit langen Bällen probiert. Das ist ein legitimes Mittel. Wir selbst waren in unseren Aktionen nicht so klar, es wollte irgendwie nicht in unsere Birne rein. Aber wie bei den Großen auch zählt im Pokal nur das Weiterkommen. Das haben wir geschafft.“
SG Eintracht Mendig: Robin Rohr, Julian Groß, Pascal Zimmer, Lukas Binder, Leonard Zerwas, Finn Müller (86. Nikolas Groß), Martin Breil (75. Johannes Theisen), Niklas Heinemann, Tim Montermann, Brice Braquin, Alexander Court.
SG Schneifel: Stephan Simon, Udo Backes (85. Markus Diehl), Christian Babendererde, Jan Pidde, Nicolas Görres, Daniel Zunk (75. Dominik Vilz), Niclas Biesen, Simon Reetz (90. + 2 Artur Heck), Tobias Johanns, Alexander Zepp, Philipp Bück.
Schiedsrichterin: Franziska Hilger (Glees).
Zuschauer: 150.
Torfolge: 0:1 Niclas Biesen (23.), 0:2 Nicolas Görres (28.), 1:2 Julian Groß (41.), 1:3 Simon Reetz (78.), 2:3 Leonard Zerwas (90. + 4).