HSV Rhein-Nette
Spannender Handball-Krimi endete Unentschieden
HSV Rhein-Nette II – HSG Horchheim/Lahnstein 25:25 (11:12)
Andernach. Diese Partie war nichts für schwache Nerven, die Spannung wurde bis zur letzten Sekunde hochgehalten.
Nach der knappen Niederlage am vergangenen Spieltag in Vallendar wollte die HSV vor heimischem Publikum die ersten Punkte einfahren.
Manchmal ist es auch im Handballsport so, dass Spiele nicht von sportlichen und taktischen Finessen leben. Dann müssen Dinge herhalten wie Kampf und Spannung. Eine solche Partie erlebten die Zuschauer am Samstag in Andernach.
Die Anfangsphase der Partie war in den ersten Minuten auf beiden Seiten zerfahren und geprägt von vielen Fehlwürfen, sodass es nach 10 Minuten erst 2:3 stand. Danach nahm die Partie etwas Fahrt auf, aber es blieb weiterhin ein enges Spiel, in dem sich keine Mannschaft absetzen konnte. Beim Spielstand 11:12 ging es in die Halbzeitpause.
Die ersten Minuten im zweiten Durchgang verliefen ähnlich ausgeglichen. Die Führung wechselte mehrfach, bis die HSV sich durch einen starken Zwischenspurt einen 20:17 Vorsprung erspielen konnte. Dann wendete sich das Spiel allerdings wieder. Die Begegnung schien komplett zu kippen, denn die HSV-Akteure verzettelten sich immer mehr in Einzelaktionen und schienen im Kopf nicht mehr frei. Die HSG wusste diese Schwächephase der HSV zu nutzen und ging ihrerseits durch fünf Treffer in Folge mit 20:23 in Führung. In der 51. Spielminute lagen die Gäste weiterhin mit 22:25 in Front. Aber die HSV gab sich nicht auf und wollte vor heimischem Publikum unbedingt was Zählbares mitnehmen. HSV-Keeper Jan Stitz vernagelte nun regelrecht das Tor und ließ fortan keinen Gegentreffer mehr zu. In der 58. Minute gelang der HSV beim Stand von 25:25 der hart erkämpfte Ausgleich und die Partie war immer noch nicht vorbei.
Die Gäste mussten die letzten zwei Minuten in Unterzahl agieren und waren im Ballbesitz. Nachdem Jan Stitz 30 Sekunden vor Schluss den Wurf der HSG erneut parierte, hatte die HSV ihrerseits die Chance den Siegtreffer zu erzielen. Trainer Haferkorn brachte für Keeper Stitz einen weiteren Feldspieler, sodass die HSV jetzt in doppelter Überzahl war.
Ein umstrittenes Stürmerfoul gegen die HSV begrub jedoch alle Hoffnungen auf den ersten Saisonsieg. Stattdessen war die HSG wenige Sekunden vor Schlusspfiff erneut im Ballbesitz. Die Gäste kamen zu einem letzten Wurf und trafen sogar, jedoch hatte die Sirene um Bruchteile einer Sekunde zuvor das Ende der Begegnung signalisiert. Es blieb beim 25:25.
HSV-Trainer Emil Haferkorn nach dem Spiel: „Wenn man sich den gesamten Spielverlauf anschaut, können wir mit dem Punkt gut leben. Die letzten 30 Sekunden müssen wir sicherlich cleverer auspielen und uns mit dem Sieg belohnen. Jedoch nehmen insbesondere unsere jungen Spieler viel mit und werden weiterhin dazu lernen."
Für die HSV: Praml, Stitz (Tor); Weinschneider, Mathias (6), Hoppe, Bieg P. (3), Bieg F. (5), Schmidt, Hauröder, Schwarz (3), Gärtner (5/5), Happel T. (3), Happel E., Reiff.