Linz. Im Spitzenspiel der Fußball-Bezirksliga Ost feierte der VfB Linz einen überraschend hohen 7:0 (2:0)-Kantersieg gegen Tabellenführer TuS Burgschwalbach und hat auf den Meisterschaftskandidaten bei einem Spiel weniger nur noch einen Punkt Rückstand. Nach elf ungeschlagenen Begegnungen war es für die Mannschaft aus dem Rhein-Lahn-Kreis nicht nur die erste Niederlage, sondern auch auswärts das erste Negativerlebnis. Die Kaiserberger bleiben nicht nur die Mannschaft der Stunde, sondern unterstrichen nach dem sechsten Dreier in Folge überzeugend ihre höherklassigen Ambitionen. „Unser Auftritt war nicht eines Spitzenreiters würdig“, ärgerte sich TuS-Trainer Walter Reitz nach dem Abpfiff und stellte fest: „Natürlich ist der Sieg verdient, allerdings denke ich trotzdem, dass er zu hoch ausgefallen ist.“

In der Tat sah es zunächst nicht nach einem deutlichen Erfolg der Platzherren aus, die zwar durch Leonor Tolaj (6.) früh in Führung gingen, sich aber danach zurücklehnten. In der Folgezeit tasteten sich beide Mannschaften am Kaiserberg ab. Die Gastgeber hatten zwar die Spielkontrolle, fanden aber keine Lücke im Abwehrverband der Burgschwalbacher, die ebenfalls in der Offensive harmlos agierten. So blieb ein Freistoß von TuS-Angreifer Janosch Lauter (29.) die einzig nennenswerte Tormöglichkeit der Gäste. Die Schuster-Elf hatte kurz vor der Pause Lunte gerochen und belohnten sich durch Michael Krupp (43.), der nach einem groben Abwehrfehler der Gäste zum 2:0-Halbzeitstand traf. Im zweiten Durchgang erlebten die 250 Zuschauer eine aggressive und spielfreudige VfB-Elf, die bereits kurz nach dem Wiederanpfiff durch Manuel Rott (46.) auf 3:0 erhöhten. Der Bann war gebrochen und die Vorentscheidung gefallen. Der Tabellenführer hatte dem immer größer werdenden Druck nichts entgegenzusetzen. Verlorene Zweikämpfe in der Abwehr und im Mittelfeld machten einen konstruktiven Spielaufbau fast unmöglich. Anders die Platzherren, die jetzt den Spielverlauf dominierten und für Torspektakel in der Gästehälfte sorgten. Zur Freude der VfB-Anhänger mit Erfolg. Avis Siljkovic (57. Handelfmeter, 64.) markierte per Doppelpack den 5:0-Zwischenstand. Die eingewechselten Fabio Schopp (90.) und Linus Tücke (90.+2) machten mit ihren Treffern den 7:0-Kantersieg perfekt. „Das Spiel ist so verlaufen, wie wir es geplant hatten. Wir haben unsere Torchancen effektiv genutzt und vor allem zum optimalen Zeitpunkt erzielt“, resümierte ein zufriedener VfB-Trainer Thomas Schuster, betonte aber auch: „Es war ein wichtiger Sieg, allerdings ist die Saison noch lang und es kann noch viel passieren.“ Für die Linzer Statistiker war es ebenfalls ein positiver Erfolg. Nach fünf Niederlagen und nur einem Sieg in sechs Begegnungen folgte der zweite Dreier der Kaiserberger und der mit sieben Treffern der beeindruckendste.

VfB Linz: Lück, Dillmann, Becker, Tolaj (63. Schopp), M. Siljkovic, Manuel Rott, Krupp, Tücke, Moritz Rott, A. Siljkovic (80. Vucic), Mamuti (72. Nürnberg).

TuS Burgschwalbach: Darda, Biebricher (85. Schwenk), Fiedler, Schramm, J. Heimann (86. Breuer), Weilnau, Lauter (88. M. Siekmann), Bremenkamp (60. Haas), Janz, K. Siekmann (60. T. Heimann), Ohlemacher.

Schiedsrichter: Julian Jung (Giesenhausen).

Zuschauer: 280.

Torfolge: 1:0 Leonor Tolaj (6.), 2:0 Michael Krupp (43.), 3:0 Manuel Rott (46.), 4:0, 5:0 Avis Siljkovic (57. Handelfmeter, 64.), 6:0 Fabio Schopp (90.), 7:0 Linus Tücke (92.).

Nach der Begegnung am vergangenen Mittwoch in Müschenbach (Ergebnis war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt) folgt am Sonntag um 15 Uhr die Auswärtspartie beim FC Kosova Montabaur. Der Vorletzte kämpft seit Jahren erfolgreich gegen den Abstieg und hat auch in dieser Saison lediglich das Ziel Klassenerhalt. In der letzten Saison landete der VfB Linz einen 8:0 und 6:1-Sieg. Wenn der Gegner nicht auf die leichte Schulter genommen wird, dürfte auch diesmal drei Punkte herausspringen. Immerhin winkt die Tabellenführung. LS