Heimersheim erlebte dreitägiges Weinfest-Spektakel im mittelalterlichen Gewand
Historisches Novum: Felix I. ist Weinkönig von Heimersheim
Heimersheim. Das historische Weinfest in Heimersheim bedeutete am vergangenen Wochenende nicht nur den Auftakt der diesjährigen Winzerfest-Saison, sondern auch ein historisches Novum: mit Felix I. (Lüdenbach) amtiert erstmals ein waschechter Weinkönig in einem Ahrtaler Weinort. Für den 28-jährigen Erzieher, der in seiner Freizeit vor allem dem Heimersheimer Fastelovend, aber auch vielen weiteren Ortsvereinen eng und aktiv verbunden ist, ist die Weinrepräsentation alles andere als Neuland, fungierte er doch schon 2023/24 als Junker an der Seite von Weinkönigin Christin I. (Robrecht). Dass die neue Weinmajestät dieses besondere Ehrenamt mit jeder Menge Leidenschaft und Engagement leben wird, war bei der feierlichen Proklamation auf dem Fackel-beschienenen Heimersheimer Marktplatz regelrecht spürbar. Unterstützt wird Felix I. von Hofdame Marie Heimermann (25), die bei den „Bachemer Merle“ ebenfalls karnevalistisch aktiv ist und zudem als Fußballerin das Trikot der Grafschafter SG trägt. Die Tatsache, dass Weinkönig und Hofdame eine seit der Kindheit währende Freundschaft verbindet, dürfte für die gemeinsame Regentschaftszeit ein weiterer Pluspunkt sein.
Beste Party-Atmosphäre am Freitag
Ebenso feierlich galt es natürlich, die scheidende Weinkönigin Christin I. zu verabschieden, bevor im gewohnt mittelalterlichen Ambiente auf dem proppenvollen Marktplatz und in den nicht minder frequentierten Straßen bei Live-Musik, Heimersheimer Wein und herzhaften Stärkungen bis in die Nacht gerockt wurde. Überhaupt ist das historische Weinfest mit seinem im vergangenen Jahr erstmals angetretenen, neuen Organisations-Team um die 1. Vorsitzende Mariella Cramer nach Pandemie und Flut kräftig durchgestartet: altbewährtes wird erhalten, neue Ideen werden harmonisch implementiert. Das mittelalterliche Markttreiben dominierte den Samstag, an dem es der Wettergott mit oftmaligen Regen nicht ganz so gut mit den Heimersheimern meinte. Das war sonntags jedoch kein Thema mehr, als sich der farbenfrohe und abwechslungsreiche Festzug durch das Dorf bewegte. Mittelalterliche Gaukler und Tänzerinnen wechselten sich mit modernen Musikkapellen ab, Ritter und Landsknechte in vollem Ornat liefen ebenso auf, wie Fahnenschwenker und Feen mit Hunden und Greifvögeln.
Gemeinschaftsproduktion Weinfest
Wie immer war das Heimersheimer Weinfest auch diesmal wieder eine Gemeinschaftsproduktion. Eine Tatsache, die nicht zuletzt auch dadurch sichtbar wird, dass sich die Ortsvereine am Fest ebenso aktiv beteiligen, wie am Festzug. Ob Schützen, Kellerkinder, Junggesellen oder Karnevalsgesellschaft – sie alle tragen durch ihr Mitwirken zum Gelingen des Großen Ganzen bei. Dass Weinkönig Felix I. und Hofdame Marie als strahlende Weinmonarchen den krönenden Abschluss des Zuges darstellten, verstand sich dabei von selbst. Nach Hause gehen musste nach dem „Zoch“ niemand, sorgten doch die Musikvereinigung Bad Neuenahr-Ahrweiler und das abendliche Feuerwerk noch für weitere Highlights.