Ergebnisse der Bürgerversammlung im Bürgerhaus Andernach Eich

Diskussion zur Vorgartenkontrolle

26.06.2024 - 08:23

Andernach. Die Bürgerversammlung am 19. Juni 2024 im Bürgerhaus Andernach Eich war sehr gut besucht; zahlreiche Eicher waren erschienen, um die von der Stadt kürzlich verschickten Schreiben zur Vorgartenkontrolle zu besprechen. Diese Schreiben, die einen Tag nach der Kommunalwahl verschickt wurden, betreffen die Versiegelung von Vorgärten und haben viele Einwohner durch Inhalt und Art der Ansprache überrascht und verärgert.

In besagten Schreiben wies die Stadt darauf hin, dass die unzulässig starke Versiegelung der Vorgärten zu einem regionalen Temperaturanstieg im Sommer und zur globalen Erderwärmung beitragen würde. Zudem beeinträchtige diese Flora und Fauna, schränke den Lebensraum für Insekten und Vögel ein und erhöhe die Gefahr von Überschwemmungen bei Starkregenereignissen.

Während der Versammlung wurde intensiv über diese Anliegen und die Vorgehensweise der Stadt diskutiert. Die Diskussion verlief fair und sachlich, und es nahmen auch einige lokale Politiker der FWG Eich teil, um die Perspektiven der Bürger besser zu verstehen. Es wurde klargestellt, dass die Veranstaltung keine individuelle Rechtsberatung bot, sondern vielmehr dazu diente, sich gegenseitig zu informieren und das kollektive Anliegen der Bürger zu besprechen.

Hintergrund der gesamten Debatte ist ein Bebauungsplan aus dem Jahr 2004, der versickerungsfähige Flächen vorschreibt.

Erst im Jahr 2022 wurde in einem Ausschuss beschlossen, diese Vorgaben zu kontrollieren, und die 2019 im Stadtrat beschlossene „Grünstrategie“ umzusetzen. Zwei Jahre später haben die Bürger nun Schreiben erhalten, die Bußgelder und Ersatzvornahmen androhen, falls die Vorgaben nicht eingehalten werden.

Besondere Kritikpunkte der Bürger an der Vorgehensweise der Stadt waren:

• Der Zeitpunkt des Schreibens, einen Tag nach der Wahl, wurde als fragwürdig empfunden.

• Die persönliche Kontrolle der Vorgärten wurde als Eingriff in die Privatsphäre wahrgenommen.

• Die zweijährige Verzögerung der Stadtverwaltung stand im Kontrast zu der knappen Frist von zwei Wochen, die den Bürgern zur Stellungnahme eingeräumt wurde.

• Drohungen mit Bußgeldern und Ersatzvornahmen wurden als wenig bürgernah empfunden.

• Die Belehrung, dass die Vorgartengestaltung zur globalen Erwärmung beiträgt, wurde als bevormundend kritisiert und steht nicht im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan.

• Die größten versiegelten Flächen sind auf städtischem Gebiet und werden keiner Überprüfung unterzogen.

Die Bürger forderten eine bessere Beteiligung und Information und schlugen vor, statt Rück- und Neubauten Ausgleichsmaßnahmen zu ergreifen, um ökologische und klimapolitische Ziele zu erreichen.

Beschlüsse der Bürgerversammlung:

1. Beschwerde beim Bürgermeister: Die Teilnehmer beschlossen, sich über die Art und Weise der Briefzustellung beim Oberbürgermeister zu beschweren.

2. Widerspruch einlegen: Jeder Bürger kann nach eigenem Ermessen bei der Stadt einen Widerspruch einlegen, um die Frist zu wahren, und um eine detaillierte Darstellung der Sachlage bitten.

3. Prüfung der städtischen Maßnahmen: Die Stadt wird aufgefordert, ihre eigenen Kontroll- und Durchsetzungsmaßnahmen im Rahmen der „Grünstrategie“ zu überprüfen. Dies soll sicherstellen, dass die Maßnahmen gerecht und transparent durchgeführt werden.

4. Weiteres Vorgehen prüfen: Nach Erhalt einer detaillierten Darstellung oder des nächsten individuellen Schreibens durch die Stadtverwaltung werden die Bürger ihr weiteres Vorgehen prüfen. Es wird erwartet, dass in den meisten Fällen ein akzeptabler Kompromiss mit der Stadt erzielt werden kann.

Die Versammlung bot eine wichtige Gelegenheit, diese Punkte ausführlich zu diskutieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Der Dialog zwischen Bürgern und anwesenden Politikern wurde als konstruktiv empfunden, und es bleibt zu hoffen, dass die Interessen der Bürger bei zukünftigen Entscheidungen besser berücksichtigt werden.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
26.06.2024 08:37 Uhr
Amir Samed

Solange die Landschaft mit Solarpanelen, sogenannten "Solarfarmen", Hektarweise zugestellt wird und diese damit "aufheizen", solange die gigantischen Windkraftanlagen mit ihren Fundamenten den Boden verdichten und versiegeln sowie im Durchschnitt 2 Hektar Wald dafür weichen müssen, gleichzeitig den Wind bremsen und damit eine Abkühlung verhindern, SOLANGE geht es keinen Politiker etwas an, was ich mit meinem Garten mache! Immer noch gilt Artikel 13 GG!



Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Boulen mit der Frauen-Union

Plaidt. Die Frauen-Union Plaidt lädt für Dienstag, 22. Oktober, ab 15 Uhr zu ihrem inzwischen schon traditionellen Boule-Nachmittag auf dem Boule-Platz hinter der Hummerich-Halle ein. Jeder, der Spaß an dem unterhaltsamen französischen Nationalspiel hat, bei dem man mit einer Metallkugel möglichst nahe an die auch „Schweinchen“ genannte Zielkugel herankommen muss, ist herzlich willkommen. Wer möchte,... mehr...

Bürgersprechstunden der Andernacher SPD

Andernach. Am Samstag, 12. Oktober findet die Bürgersprechstunde der Andernacher SPD von 10 bis 12 Uhr im Werner-Klein-Haus in der Balduinstr. 1 statt. Ansprechpartner sind Frau Bianca Hörnig und Herr Sven Steil. mehr...

Regional+
 

Jahrgangstreffen in Ettringen

Schuljahrgang 1962/63 hatte Grund zur Freude

Ettringen. Genau so wie die Sonne vom Himmel lachte, so strahlten auch die Gesichter der Teilnehmer des Ettringer Schuljahrgangs 1962/63 bei ihrem Treffen im Heimatort zu Füßen des Hochsimmers. Und das bewies wieder einmal „Ettringer Mädche un Junge – sain em Herrgott jood jelunge“. Klar, das zunächst mit bunten Blumengebinden den lieben Verstorbenen des Jahrgangs auf dem Areal des Ettringer Friedhofes würdig gedacht wurde. mehr...

Caritas-Tafel braucht ehrenamtliche Unterstützung

Andernach. Die Ausgabenstelle Andernach der Caritas-Tafel sucht weitere ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das engagierte Tafelteam in der Friedlandstraße 31 unterstützen. Dringend werden für die Tafel-Ausgabe und für das Tafel-Café neue Teamplayer gesucht, die Spaß an der ehrenamtlichen Tätigkeit haben. Wer gerne mit Menschen in einem Team arbeitet, kann sich gerne bei der Caritas melden: Stefanie Gemein, 0151 – 185 40 794, gemein-s@caritas-rma.de. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Dörsdorf: Einbruch in Einfamilienhaus

Polizei sucht die Unbekannten

Dörsdorf: Einbruch in Einfamilienhaus

Dörsdorf. In Dörsdorf nutzten unbekannte Täter am Samstag, dem 05.10.2024, zwischen 12:00 und 16:00 Uhr, die Abwesenheit der Hauseigentümer, um sich über eine aufgehebelte Terassentür Zugang zum Haus zu verschaffen. mehr...

Leserbrief zur Parksituation in Bad Neuenahr-Ahrweiler

Barsch abgefertigt

Vor drei Wochen haben wir gegenüber dem Friedhof Ahrweiler geparkt, offensichtlich ein viel benutzter Parkplatz in einer Großbaustelle. Ein Parkhinweis war nicht zu sehen, befragten Einheimischen auch unbekannt. mehr...

Persönliche Bürgersprechstunde in Vallendar

Peter Moskopp, MdL

Persönliche Bürgersprechstunde in Vallendar

Region. Der CDU-Landtagsabgeordnete des Wahlkreis 10, Peter Moskopp, bietet quartalsmäßig Bürgersprechstunden an. Am Dienstag, 8. Oktober 2024 von 16- 18 Uhr findet die persönliche Bürgersprechstunde in den Räumlichkeiten der Stiftung im Generationenzentrum/Seniorenheim St. mehr...

„Wer Einsatzkräfte angreift,
der greift uns alle an“

Diedenhofen (SPD) besucht die Polizei in Straßenhaus

„Wer Einsatzkräfte angreift, der greift uns alle an“

Straßenhaus. Stetiger Austausch mit der Blaulichtfamilie: Der heimische Bundestagsabgeordnete Martin Diedenhofen (SPD) besuchte kürzlich die Polizeiinspektion Straßenhaus. Der Austausch reiht sich in zahlreiche Termine bei Polizei, Feuerwehr, THW und Co. mehr...

Sieg gegen HSV Rhein-Nette

Mülheim/Urmitz. Am vergangenen Sonntag konnte die HBMU-Reserve den zweiten Heimsieg in Folge einfahren. Dabei hatte man das Spiel bis auf wenige Minuten in der ersten Halbzeit immer im Griff. Aufgrund... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Amir Samed :
Ein Ersatz preiswerter Kraftwerke durch überteuerte „erneuerbare Energien“ wie Wind und Solar verteuert beständig den Strom und damit viele Produkte und Dienstleistungen. Und durch die ausfallende Stromproduktion in der Nacht und bei Windstille muss dies durch extrem teure Importe ausgeglichen werden....

Barsch abgefertigt

Andreas Mitschke:
Es geht halt immer und ueberall nur noch um "Kohle"...und um sonst nix!!!...
Silvia Wilhelmi :
Super, endlich hat es mal einen erwischt , der das auch sichtlich verdient hat. ...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service